Cédric - Montag 29 September 2025

🧠 Zu fettiges Essen beeintrĂ€chtigt Ihr GedĂ€chtnis langfristig

Unsere ErnÀhrung beeinflusst direkt die Klarheit unseres Geistes. Eine aktuelle Studie beleuchtet die zellulÀren Mechanismen, durch die fettreiche Mahlzeiten unsere FÀhigkeit, uns zu erinnern, beeintrÀchtigen.

Diese Arbeit, die an einem Tiermodell durchgefĂŒhrt wurde, zeigt, dass diese Art von ErnĂ€hrung ĂŒber die bekannten metabolischen Folgen hinaus einen zellulĂ€ren Reinigungsprozess stört, der fĂŒr die ordnungsgemĂ€ĂŸe Funktion unseres Gehirns essentiell ist. Die Studie eröffnet ermutigende Perspektiven hinsichtlich der Möglichkeit, diesen negativen Effekten entgegenzuwirken.



Das Drosophila-Modell: Eine Fliege im Dienst der Neurowissenschaft


Die Forscher der UniversitĂ€t Chiba verwendeten die Taufliege oder Drosophila. Dieses kleine Insekt teilt mit dem Menschen grundlegende Stoffwechsel- und neuronale Pfade. Ihre Verwendung ermöglicht prĂ€zise und schnelle genetische Experimente und bietet einen Überblick ĂŒber das Nervensystem.


Fliegen wurden eine Woche lang einer fettreichen DiÀt ausgesetzt. Andere Fliegen erhielten parallel zu Vergleichszwecken eine gesunde ErnÀhrung. Die Wissenschaftler stellten einen signifikanten Anstieg von Lipiden und Glukose im Körper der Fliegen mit fettreicher DiÀt fest. Diese Stoffwechselstörung diente als Ausgangspunkt, um die Auswirkung auf die kognitiven Funktionen zu untersuchen.

GedĂ€chtnistests wurden durchgefĂŒhrt. Die Insekten mussten einen spezifischen Geruch mit einem unangenehmen GefĂŒhl verknĂŒpfen. Die in PLOS Genetics veröffentlichten Ergebnisse zeigen eine deutliche BeeintrĂ€chtigung des Mittel- und LangzeitgedĂ€chtnisses. Das unmittelbare GedĂ€chtnis hingegen blieb intakt.

Die zentrale Rolle der Autophagie bei der GedÀchtnisbildung


Um den Zusammenhang zwischen einer fettreichen ErnÀhrung und einer GedÀchtnisbeeintrÀchtigung zu erklÀren, konzentrierte sich das Team auf die Autophagie, das Recyclingsystem der Zellen. Bei den Fliegen mit fettreicher DiÀt zeigten die mit diesem Prozess verbundenen Proteine Anzeichen von Funktionsstörungen. Die AnhÀufung nicht recycelter zellulÀrer Abfallprodukte war besonders sichtbar.

Die Wissenschaftler hemmten daraufhin genetisch ein SchlĂŒsselprotein der Autophagie in den Neuronen adulter Fliegen, die eine gesunde ErnĂ€hrung erhalten hatten. Sie beobachteten die gleiche SchwĂ€chung des MittelzeitgedĂ€chtnisses wie in den Neuronen der Fliegen mit fettreicher DiĂ€t. Diese Manipulation bestĂ€tigt den direkten Zusammenhang zwischen Autophagie und der Konsolidierung von Erinnerungen.

Der letzte Schritt des zellulĂ€ren Recyclings, die Fusion der Vesikel, erwies sich als fehlerhaft. Die fĂŒr den Abbau von AbfĂ€llen zustĂ€ndigen Organellen konnten nicht richtig fusionieren. Die genetische Analyse bestĂ€tigte eine verminderte AktivitĂ€t der fĂŒr diesen SchlĂŒsselschritt verantwortlichen Gene.

Um mehr zu erfahren: Was ist Autophagie?



Autophagie ist ein Wartungsprozess, der fĂŒr alle unsere Zellen essentiell ist. Er ermöglicht den Abbau und das Recycling von beschĂ€digten oder unnötig gewordenen Zellkomponenten. Dieser Mechanismus gewĂ€hrleistet die permanente Erneuerung des Zytoplasmas.

Diese interne "Reinigung" ist fĂŒr Neuronen, Zellen, die sich nicht teilen, lebenswichtig. Sie schĂŒtzt sie vor der AnhĂ€ufung toxischer Proteine. Der Nobelpreis fĂŒr Medizin wurde 2016 fĂŒr die Entdeckung der molekularen Mechanismen der Autophagie verliehen.

Der Prozess folgt prĂ€zisen Schritten. Er beginnt mit der Bildung eines Vesikels, dem Autophagosom, das die AbfĂ€lle verkapselt. Dieses Vesikel fusioniert anschließend mit einem Lysosom, dessen Verdauungsenzyme die Fracht zerstören. Die freigesetzten NĂ€hrstoffe werden dann wiederverwendet.

Warum stört fettreiche ErnÀhrung die Lysosomen?


Die japanische Studie legt nahe, dass der LipidĂŒberschuss die zellulĂ€re Signalgebung beeintrĂ€chtigt, die fĂŒr das ordnungsgemĂ€ĂŸe Funktionieren der Lysosomen notwendig ist. Diese Organellen sind die "MĂ€gen" der Zelle, die fĂŒr die Verdauung der AbfĂ€lle zustĂ€ndig sind.

Fettreiche ErnĂ€hrung kann die Zusammensetzung der Lysosomenmembranen verĂ€ndern. Diese physikalische VerĂ€nderung wĂŒrde ihre effiziente Fusion mit den Autophagosomen verhindern. Die AbfĂ€lle wĂŒrden sich dann in der Zelle ansammeln und ihre AktivitĂ€t stören.

Die Expression der Gene, die fĂŒr die lysosomalen Enzyme kodieren, wĂ€re ebenfalls reduziert. Ein Überschuss an gesĂ€ttigten Fetten könnte eine EntzĂŒndungsreaktion oder einen Stress des endoplasmatischen Retikulums auslösen und so indirekt die Produktion dieser essentiellen Enzyme beeinflussen.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: PLOS Genetics
Ce site fait l'objet d'une déclaration à la CNIL
sous le numéro de dossier 1037632
Informations légales