Cédric - Montag 26 August 2024

Wussten Sie, dass Sie die Wassertemperatur durch... Ihr Gehör bestimmen können?

Können Menschen die Temperatur durch Klang wahrnehmen? Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass dies möglich ist.

Forscher des Ivcher Instituts für Gehirn, Kognition und Technologie, das der Reichman Universität (IDC Herzliya) angegliedert ist, haben gezeigt, dass Menschen eine wenig bekannte Fähigkeit besitzen: Sie können die Temperatur des Wassers allein durch das Geräusch erkennen, das es beim Einschenken erzeugt. Diese Entdeckung, die aus Arbeiten zur multisensorischen Wahrnehmung stammt, offenbart ein ungeahntes Potenzial, um die Interaktionen zwischen unseren Sinnen besser zu verstehen.


Illustrationsbild Pixabay

Die Forscher untersuchten, ob diese Wahrnehmung bewusst erfolgt. Dazu nutzten sie Prinzipien der multisensorischen Integration, also die Art und Weise, wie das Gehirn Informationen aus verschiedenen Sinnen kombiniert, um eine kohärente Wahrnehmung der Umgebung zu schaffen. Um diese Hypothese zu überprüfen, verwendeten sie ein vortrainiertes tiefes neuronales Netz (DNN) und einen Klassifikationsalgorithmus, die Support Vector Machine, um Tonaufnahmen von Wasser bei unterschiedlichen Temperaturen zu analysieren.


Die Ergebnisse sind erstaunlich. Die Teilnehmer konnten, ohne sich dessen vollständig bewusst zu sein, die Wassertemperatur allein durch das erzeugte Geräusch unterscheiden. Dr. Adi Snir, Postdoktorand und Mitautor der Studie, erklärt, dass diese Fähigkeit wahrscheinlich im Laufe der Zeit durch wiederholte Exposition gegenüber akustischen Hinweisen erworben wird. Die Studie zeigte auch, dass das von den Forschern verwendete Lernmodell die aufgezeichneten Geräusche präzise klassifizieren konnte, was diese implizite Wahrnehmungsfähigkeit untermauert.

Diese Forschung hebt die Fähigkeit der Menschen hervor, aus ihren täglichen Erfahrungen komplexe sensorische Entsprechungen zu lernen. Professor Amir Amedi, Gründungsdirektor des BCT-Instituts, betont die Bedeutung dieser Entdeckungen. Er fragt sich, ob diese Art von Lernen zur Bildung neuer sensorischer Karten im Gehirn führen könnte, vergleichbar mit denen, die wir für Sehen, Berühren und Hören verwenden.

Diese Studie eröffnet auch Perspektiven für die Entwicklung neuer sensorischer Technologien. Zum Beispiel könnte man, indem diese Methoden mit Technologien zur Gehirnstimulation kombiniert werden, langfristig erweiterte menschliche Fähigkeiten schaffen, wie sie von Elon Musk mit Neuralink angedacht sind.

Artikelautor: Cédric DEPOND
Quelle: Frontiers in Psychology
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