Forscher haben über 2000 Teilnehmer zu antagonistischen, zwanghaften Verhaltensweisen wie Drohungen oder Schuldzuweisungen befragt. Sie stellten fest, dass die Reaktionen auf diese Verhaltensweisen von der Weltanschauung jedes Einzelnen abhängen. Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven darauf, wie wir die Effektivität unserer Führungskräfte bewerten.
Menschen, die die Gesellschaft als wettbewerbsorientiertes Umfeld betrachten, neigen dazu, antagonistische Führungskräfte, die gegen die Norm verstoßen, als kompetenter einzustufen. Im Gegensatz dazu halten jene, die eine kooperative Sichtweise bevorzugen, solche Führungskräfte oft für ineffektiv. Diese unterschiedliche Wahrnehmung zeigt, wie wichtig individuelle Überzeugungen bei der Bewertung von Führungsverhalten sind.
Die Reaktionen auf antagonistisches Verhalten eines Leaders hängen von der Weltanschauung des Betrachters ab.
Die im
Journal of Personality and Social Psychology veröffentlichte Studie legt nahe, dass unsere Vorurteile unsere Wahrnehmung von Führungskräften beeinflussen. Die Forscher nutzten verschiedene Methoden, um die Reaktionen der Teilnehmer zu bewerten, darunter hypothetische Arbeitsszenarien und Bewertungen realer CEOs. Die Ergebnisse zeigen eine klare Korrelation zwischen einer wettbewerbsorientierten Sicht auf die Gesellschaft und der Bewunderung für antagonistische Führungskräfte.
Diese Forschung beleuchtet, wie unsere Überzeugungen unsere Wahrnehmung anderer prägen. Sie regt zum Nachdenken darüber an, wie wir Führungsverhalten beurteilen und welchen Einfluss unsere eigenen Weltanschauungen haben. Die Autoren hoffen, dass ihre Arbeit zu einem besseren Verständnis der Führungsdynamiken beiträgt.
Wie beeinflusst unsere Sicht auf die Gesellschaft unsere Wahrnehmung von Führungskräften?
Unsere Wahrnehmung von Führungskräften wird stark von unserer Sicht auf die Gesellschaft geprägt. Wenn wir sie als einen Ort des Wettbewerbs betrachten, sind wir eher geneigt, antagonistisches Verhalten zu schätzen. Eine kooperative Sichtweise führt dagegen dazu, dass wir empathischere Führungskräfte bevorzugen.
Studien in der Sozialpsychologie zeigen, dass diese Wahrnehmungen oft unbewusst sind. Sie resultieren aus unserer Erziehung, unseren Erfahrungen und dem kulturellen Kontext, in dem wir uns bewegen. Diesen Mechanismus zu verstehen, kann helfen, Konflikte innerhalb von Teams besser zu bewältigen.
Interessanterweise können sich diese Wahrnehmungen auch verändern. Schulungen oder positive Erfahrungen mit kooperativen Führungskräften können unsere Sicht auf die Gesellschaft beeinflussen. Dies eröffnet Möglichkeiten, die Arbeitsbeziehungen und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu verbessern.
Warum bewundern manche Menschen antagonistische Führungskräfte?
Die Bewunderung für antagonistische Führungskräfte lässt sich oft auf eine wettbewerbsorientierte Weltsicht zurückführen. Diese Menschen sehen hartes Verhalten als notwendig an, um in einer Umgebung zu bestehen, die sie als feindselig empfinden. Diese Bewunderung spiegelt den Glauben an die Effektivität von Stärke und Einschüchterung wider.
Psychologische Forschungen deuten darauf hin, dass diese Tendenz durch persönliche Erfahrungen verstärkt werden kann. Beispielsweise können Erfahrungen in stark wettbewerbsorientierten Umgebungen die Toleranz gegenüber antagonistischem Verhalten erhöhen. Es kann auch mit einer gewissen Idealisierung von Erfolg um jeden Preis zusammenhängen.
Diese Bewunderung kann jedoch auch negative Folgen haben. Sie kann zur Normalisierung toxischen Verhaltens am Arbeitsplatz führen.
Quelle: Journal of Personality and Social Psychology