Cédric - Mittwoch 5 November 2025

🛸 Wie lassen sich diese seltsamen Lichter am Himmel erklären, die vor der Raumfahrt-Ära aufgenommen wurden?

Die Beobachtung des Nachthimmels sollte vor dem Aufkommen von Satelliten frei von diesen künstlichen Lichtpunkten sein, die heute unsere astronomischen Aufnahmen bevölkern. Doch fotografische Archive aus den 1950er Jahren enthüllen die anhaltende Präsenz von vorübergehenden und unerklärten Lichtquellen.

Diese Objekte, die innerhalb weniger Minuten auf den Platten des Mount Palomar Observatoriums auftauchten und verschwanden, stellen ein hartnäckiges Rätsel für die wissenschaftliche Gemeinschaft dar. Ihre bloße Existenz stellt unser Verständnis der erdnahen Umgebung in einer Zeit in Frage, die doch als frei von menschlicher orbitaler Verschmutzung galt.


Vier Aufnahmen des Himmelsbereichs von 3 × 3 Bogenminuten, zentriert auf das im Juli 1952 identifizierte Dreifach-Transient.
Oben links: Rotes POSS I-Bild vom 19. Juli 1952 um 8:52 Uhr (UT), das das Dreifach-Transient knapp oberhalb der Mitte zeigt.
Oben rechts: Blaues POSS I-Bild derselben Region mit einer Belichtungszeit von 10 Minuten, unmittelbar danach aufgenommen, ohne Spur des Dreifach-Transients.
Unten links und rechts: Rote (links) und blaue (rechts) POSS I-Bilder, die zwei Monate später (14. September 1952) aufgenommen wurden und zeigen, dass das Transient verschwunden ist.


Das Projekt VASCO (Vanishing and Appearing Sources during a Century of Observations) hat sich zur systematischen Aufgabe gemacht, diese himmlischen Anomalien zu analysieren. Durch das Durchsuchen Tausender historischer Aufnahmen haben die Forscher mehr als 100.000 dieser vorübergehenden Phänomene katalogisiert. Die punktförmige und stellare Natur dieser Quellen, ihre Abwesenheit in früheren und späteren Aufnahmen und ihre Erfassung auf zuverlässigem historischem Material schließen die Hypothese einfacher Emulsionsfehler oder Staub aus.

Diese methodische Strenge verleiht diesen alten Beobachtungen besonderes Gewicht und bietet ein einzigartiges Untersuchungsfeld für die zeitgenössische Astronomie.

Eine Untersuchung fotografischer Anomalien


Die minutiöse Analyse der Platten des Palomar Observatory Sky Survey erforderte fortschrittliche Vergleichstechniken mit modernen Sternkatalogen wie Gaia. Jeder flüchtige Lichtpunkt wurde gewissenhaft überprüft, um sicherzustellen, dass er weder einem bekannten veränderlichen Stern, noch einem Asteroiden, noch irgendeinem Verarbeitungsartefakt entsprach. Die Kürze ihres Auftretens, stets weniger als die Belichtungszeit von 50 Minuten, deutet auf ein inhärent kurzes Phänomen und nicht auf eine beständige Quelle hin. Diese Eigenschaft steht im Zentrum des sie umgebenden Rätsels.

Die Qualität der fotografischen Platten und die Reproduzierbarkeit der im Mount Palomar Observatorium verwendeten Entwicklungsmethoden wurden sorgfältig neu bewertet. Die Forscher schlossen aus, dass wiederkehrende technische Probleme, wie interne Reflexionen in der Teleskopoptik oder Sensibilisierungsfehler der Emulsion, so scharfe und lokalisierte Signale erzeugen könnten. Die zufällige Verteilung dieser flüchtigen Erscheinungen am Himmel, ohne Bezug zur optischen Struktur des Instruments, stärkt die Idee, dass es sich um echte, durch die Linse eingefangene Phänomene handelt.


Die orbitale Umgebung der damaligen Zeit ist ein Schlüsselelement der Untersuchung. Der analysierte Zeitraum, der sich von 1949 bis 1957 erstreckt, liegt vor dem Start von Sputnik 1. Er ist daher theoretisch frei von jeglichem Weltraumschrott oder künstlichen Satelliten. Diese historische Einschränkung macht die einfachste Erklärung – Reflexionen an Objekten im Orbit – höchst unwahrscheinlich und zwingt zur Betrachtung exotischerer Ursprünge oder noch nicht katalogisierter natürlicher Phänomene für diese Objekte außerhalb der Atmosphäre.

Die verblüffenden Korrelationen mit menschlicher Aktivität


Erst nachdem die Realität dieser Phänomene etabliert war, untersuchten die Forscher zeitliche Korrelationen mit anderen Ereignissen. Ihre statistische Analyse wies einen signifikanten Anstieg der Häufigkeit dieser Leuchterscheinungen innerhalb von 24 Stunden nach atmosphärischen Atomtests nach. Obwohl diese Assoziation keinen Kausalzusammenhang beweist, verdient ihre Wiederholung über mehrere Jahre hinweg laut den Autoren der Studie besondere Aufmerksamkeit und weitere Untersuchung.

Parallel dazu wurde eine andere, schwächere aber statistisch bemerkenswerte Korrelation mit zeitgenössischen Berichten über nicht identifizierte Luft- und Raumphänomene beobachtet. An Tagen, an denen solche Zeugenaussagen gemeldet wurden, stieg die Anzahl der auf den Fotoplatten detektierten flüchtigen Lichterscheinungen leicht an. Diese doppelte Korrelation mit nuklearen Ereignissen und visuellen Beobachtungen verkompliziert die Interpretation, ohne jedoch einen definitiven Schlüssel zu liefern.

Die Wissenschaftler bleiben in ihren Schlussfolgerungen äußerst vorsichtig. Sie betonen, dass diese Korrelationen das Ergebnis des Zufalls sein oder auf einen gemeinsamen, noch nicht identifizierten kausalen Faktor hinweisen könnten, möglicherweise geophysikalischen oder atmosphärischen Ursprungs. Die genaue Natur dieser Lichtquellen und der Grund für ihre scheinbare Verbindung zu spezifischen menschlichen Aktivitäten bleiben eine offene Frage, die die Untersuchung weiterer historischer Archive oder die Einrichtung neuer, spezieller Beobachtungskampagnen erfordern wird.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Scientific Reports
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