Adrien - Mittwoch 20 November 2024

Weiße Kondensstreifen von Flugzeugen: erwärmen stärker als CO2 ✈️

Die weißen Kondensstreifen, die Flugzeuge hinterlassen, könnten problematischer sein, als es auf den ersten Blick scheint.

Obwohl die Reduzierung des Treibstoffverbrauchs oberste Priorität hat, trägt ein weiterer, weniger bekannter Aspekt der Luftfahrt ebenfalls zur globalen Erwärmung bei: die Kondensstreifen, auch „Contrails“ genannt.

Diese dünnen Wolkenlinien, die sich hinter Flugzeugen bilden, sind nicht nur Dekorationen am Himmel. Unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen können sie sich zu ausgedehnten, hochgelegenen Wolken entwickeln, die die Erdwärme einfangen. Einer aktuellen Studie zufolge trägt dieser Erwärmungseffekt zu mehr als der Hälfte der klimatischen Auswirkungen der Luftfahrt bei – einschließlich des Effekts von CO2.


Illustrationsbild Pixabay

Der Forscher Fangqun Yu von der Universität Albany hat sich mit diesem komplexen Phänomen auseinandergesetzt. Kürzlich veröffentlichte er seine Ergebnisse in Environmental Science & Technology und untersuchte die Rolle von Rußpartikeln, die von Flugzeugtriebwerken ausgestoßen werden, sowie anderer flüchtiger Partikel, die in den Abgasen vorhanden sind. Es sind diese Partikel, die zur Kondensation von Wasserdampf in der Luft führen und die sichtbaren Eiskristalle in Form von Contrails bilden.


Fangqun Yu und sein Team stellten fest, dass flüchtige Partikel, die früher als nachrangig galten, eine größere Rolle spielen könnten, als bisher angenommen. Bisher nahm man an, dass sie nur dann wirklich eine Rolle spielen würden, wenn die Rußemissionen extrem niedrig wären. Die neue Studie zeigt jedoch, dass diese flüchtigen Partikel auch bei mittleren Rußemissionen und bei Standardtemperaturen zur Bildung von Kondensstreifen beitragen.

In Zusammenarbeit mit Forschern der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt modellierte Fangqun Yu atmosphärische Bedingungen anhand aktueller Daten aus Testkampagnen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese flüchtigen Partikel die Menge der gebildeten Eiskristalle beeinflussen können, was die Kondensstreifen dicker und langlebiger im Himmel macht und somit ihren Erwärmungseffekt verstärkt.

Um diese Auswirkungen zu verringern, sucht die Luftfahrtbranche nun nach saubereren Treibstoffen und innovativen Triebwerken. Fangqun Yu arbeitet dabei mit Ingenieuren von General Electric zusammen, um das Verständnis für den Einfluss dieser Technologien auf Contrails zu verbessern. Ihre Tests in einer Simulationskammer der NASA liefern vielversprechende Ergebnisse.

Durch eine bessere Kontrolle der in den Abgasen vorhandenen Partikel könnte die Luftfahrt die Bildung von Kondensstreifen und deren Einfluss auf das Klima reduzieren. Diese Forschung ist entscheidend, um zu verstehen, wie die Luftfahrt die Atmosphäre beeinflusst, und um Innovationen in Richtung eines umweltfreundlicheren Luftverkehrs zu lenken.

Quelle: Environmental Science & Technology
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