Wenn der Herbst kommt, fliegen die Blätter, die Bäume biegen sich und die Fenster klappern. Aber warum ist diese Jahreszeit oft windiger? Ist es nur ein Eindruck oder eine meteorologische Realität? Um das zu verstehen, muss man den Blick zum Himmel heben... und beobachten, was dort passiert.
Wind entsteht durch Kontraste
Wind ist einfach bewegte Luft, verursacht durch einen Druckunterschied zwischen zwei Bereichen der Atmosphäre. Wenn ein Ungleichgewicht besteht, bewegt sich die Luft, um das Gleichgewicht wiederherzustellen: Diese Bewegung nehmen wir als Wind wahr.
Im Herbst werden diese Druckunterschiede häufiger und ausgeprägter. Warum? Weil im Sommer die Wärme zwischen den Regionen relativ gleichmäßig ist. Aber ab September heizt die Sonne weniger stark und nicht überall gleich. Einige Gebiete (Ozeane, große Wasserflächen) speichern die Wärme länger, während sich die Kontinente schneller abkühlen.
Ergebnis: starke Temperaturkontraste... und damit auch Druckunterschiede!
Die Atmosphäre wird "aktiver"
Durch diese Kontraste häufen sich die Wetterereignisse. Tiefdruckgebiete (Bereiche mit niedrigem Druck) werden häufiger, besonders in gemäßigten Zonen. Sie bringen Wind, Regen und manchmal Stürme mit sich.
Im Sommer dominieren Hochdruckgebiete, die oft den Wind blockieren. Im Herbst verlagern sich die Hochdruckgebiete und die Störungen vom Atlantik gewinnen wieder die Oberhand. Der berühmte "Tiefdruckkorridor" (oder Jetstream) verlagert sich ebenfalls nach Süden und bringt mehr Turbulenzen mit sich.
Kurz gesagt, der Herbst ist eine Jahreszeit schneller Veränderungen: Warme und kalte Luft treffen häufig aufeinander... und der Wind ist der Bote dieser unsichtbaren Konfrontation am Himmel.