Adrien - Freitag 5 Dezember 2025

🚀 Während die NASA spart, verabschiedet die ESA einen Rekordhaushalt und militarisiert sich

Auf ihrem Ministerrat in Bremen hat die Europäische Weltraumorganisation einen beispiellosen Haushalt von 22,1 Milliarden Euro für den Zeitraum 2026–2028 verabschiedet. Diese Summe, die mehr als 5 Milliarden über dem vorherigen Betrag liegt, zielt darauf ab, die Fähigkeiten des Kontinents in Schlüsselbereichen wie Trägerraketen und sicheren Kommunikationsverbindungen zu stärken.

Der für die Wissenschaft vorgesehene Anteil verzeichnet einen deutlichen Anstieg auf fast 3,8 Milliarden Euro. Diese Erhöhung steht im Kontrast zu den für die NASA vorgeschlagenen Kürzungen und zeigt eine europäische Priorität für die Weltraumforschung. Missionen wie LISA oder EnVision könnten von dieser Unterstützung profitieren, und Notfallpläne werden für den Fall eines amerikanischen Rückzugs erwogen. Der Generaldirektor Josef Aschbacher erklärte, dass diese Finanzierung ein jährliches Wachstum von 3,5 % zusätzlich zur Inflation ermöglichen wird.


Künstlerische Darstellung einer Ariane-6-Rakete mit zwei Boostern, bekannt als Ariane 62.


Technologische Autonomie wird zu einer Priorität, veranschaulicht durch den Rover ExoMars. Ursprünglich mit Russland, dann mit der NASA entwickelt, erlebte dieses Projekt zahlreiche Wendungen. Die ESA investiert nun, um wichtige Schritte allein zu beherrschen und künftige Abhängigkeiten zu vermeiden. Die Agentur untersucht auch eine Mission zum Saturnmond Enceladus, um unter dessen Eis nach Lebenszeichen zu suchen.

Die bemannte und robotische Exploration erhält etwa 3 Milliarden Euro. Die europäischen Module für Orion oder das Lunar Gateway setzen ihre Entwicklung fort, wobei Anpassungen aufgrund von Partnerwechseln geplant sind. Die Wiederverwendung von Technologien, wie etwa des Erd-Rückkehrorbiters für den Mars, zeigt den Willen zu mehr Flexibilität.

Duale Anwendungen, wie sichere Kommunikation und Navigation, erhalten erhebliche Finanzierungen. Das Programm European Resilience from Space, ausgestattet mit 1,39 Milliarden Euro, markiert eine Wende hin zu defensiven Nutzungen, trotz des ursprünglich friedlichen Mandats der Agentur. Diese Initiative reagiert auf die Spannungen mit Russland und die Abhängigkeit von US-Systemen.

Mit diesem Haushalt hofft die ESA, ihren Rückstand bei Trägerraketen und Megakonstellationen aufzuholen und gleichzeitig die Entsendung der ersten europäischen Astronautin oder des ersten europäischen Astronauten zum Mond vorzubereiten. Der Weg zur europäischen Weltraumsouveränität ist noch lang, aber die bereitgestellten Mittel zeichnen eine ambitionierte Flugbahn für die kommenden Jahre.

Dual-Use-Technologien im Weltraum


Die ESA erweitert ihre Aktivitäten hin zu Dual-Use-Technologien, die sowohl zivilen als auch militärischen Bedürfnissen dienen. Das mit 1,39 Milliarden Euro ausgestattete Programm European Resilience from Space veranschaulicht diese Entwicklung. Es umfasst Kommunikations- und Erdbeobachtungssatelliten für Verteidigungsanwendungen und reagiert damit auf wachsende geopolitische Spannungen.


Diese Ausrichtung stellt eine deutliche Veränderung gegenüber dem Gründungsvertrag der Agentur dar, der sie auf friedliche Zwecke beschränkte. Die Mitgliedstaaten, sich ihrer Abhängigkeit von US-Systemen bewusst, wollen ihre strategische Autonomie stärken. Die Investitionen zielen insbesondere auf Navigationskonstellationen in niedrigen Umlaufbahnen ab, die als Backup für das Galileo-System konzipiert sind.

Dual-Use-Technologien ermöglichen es auch, kritische Infrastrukturen wie Trägerraketen und Kommunikationsnetze abzusichern. Durch den Aufbau dieser Fähigkeiten versucht Europa, seine Verwundbarkeit gegenüber internationalen Störungen zu verringern. Dieser Ansatz ist Teil eines globalen Trends, bei dem der Weltraum zu einer wesentlichen Domäne für die nationale Sicherheit wird.

Quelle: European Space Agency
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