Adrien - Sonntag 25 August 2024

Vergessene Fossilien unter dem Eis enthüllen eine Überraschung über Grönland

Eine jüngste Entdeckung erschüttert unser Verständnis der glazialen Geschichte Grönlands.

Obwohl die Insel heute fast vollständig von Eis bedeckt ist, deuten neue Hinweise darauf hin, dass diese Eisschicht vor weniger als einer Million Jahren nicht existierte. Diese Erkenntnis wirft Fragen zur zukünftigen Stabilität der Eiskappe und deren Auswirkungen auf den Anstieg des Meeresspiegels auf.


Bild Wikimedia

1993 zeigte ein im Zentrum Grönlands entnommener Eiskern Bohrungen das Vorhandensein von Fossilien in den darunterliegenden Sedimenten, aber diese Entdeckungen wurden zunächst vernachlässigt.

Erst nach einer erneuten Analyse durch ein Team unter der Leitung des Geologen Paul Bierman wurde die Wichtigkeit dieser Fossilien erkannt. Die gefundenen Überreste, wie Arktische Mohnsamen und Weidenfragmente, zeugen von einer Zeit, in der Grönland von einer blühenden Tundra bedeckt war.


Diese Entdeckung wird durch andere frühere Studien bestätigt, die bereits das Bild eines eisfreien Grönlands vor mehreren hunderttausend Jahren aufgezeigt hatten. Die kürzlich neu analysierten Fossilien deuten darauf hin, dass das Zentrum der Insel, heute unter mehr als 3 Kilometern Eis begraben, in einer wärmeren Klimaphase von dieser Eisschicht befreit war.

Das frühere Verschwinden des Eises in Grönland, zu einer Zeit, als die atmosphärischen Kohlendioxidwerte niedriger waren als heute, lässt die Möglichkeit aufscheinen, dass sich dieses Phänomen in der Zukunft wiederholen könnte. Das vollständige Schmelzen der grönländischen Eiskappe würde zu einem signifikanten Anstieg des Meeresspiegels führen, der die Küstengebiete weltweit bedrohen würde.


Bild: Halley Mastro/University of Vermont

Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer. Grönland hat bereits in der Vergangenheit Phasen von Schmelzen und Wiederfreisetzung erlebt. Dies deutet darauf hin, dass natürliche Mechanismen eine Erholung der Eiskappe ermöglichen könnten, selbst nach Phasen extremen Klimawandels. Die Zukunft dieser für das globale Klimagleichgewicht entscheidenden Region bleibt ungewiss.

Quelle: PNAS
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