Cédric - Samstag 27 September 2025

✨ Tauchen Sie ein in eine 3D-Karte der Sternenkinderstuben unserer Milchstraße (Video)

Die Gaswolken, in denen Sterne entstehen, sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Doch eine neue dreidimensionale Karte enthüllt endlich diese verborgenen Regionen unserer Galaxie. Sie ist das Ergebnis geduldiger Arbeit und verspricht, die Rolle der massereichsten Sterne für ihre Umgebung und die Sternentstehung zu beleuchten.

Dieser Fortschritt basiert auf Daten des Weltraumteleskops Gaia, das von der Europäischen Weltraumorganisation im Jahr 2013 gestartet wurde. Seine Mission bestand darin, Position und Helligkeit von über einer Milliarde Sternen mit unübertroffener Präzision zu messen. Die Forscher nutzten die Abschwächung des Lichts durch interstellaren Staub sowie die Entfernungen von heißen O-Sternen, um die bislang detaillierteste Karte dieser kosmischen Kinderstuben zu erstellen.



Eine bisher unerreichte Kartierung der Sternentstehungsgebiete



Die neue Karte umfasst eine Kugel von 4.000 Lichtjahren Durchmesser, die auf die Sonne zentriert ist. Sie stützt sich auf die Analyse von 44 Millionen gewöhnlichen Sternen und 87 O-Sternen. Diese massereichen, seltenen und im Ultravioletten leuchtenden Himmelskörper ermöglichen es, Gebiete zu identifizieren, in denen Wasserstoff ionisiert ist – ein Hinweis auf Sterngeburten.

Die Forscher verfügen nun über eine dreidimensionale Ansicht bekannter Regionen wie dem Gum-Nebel, dem Nordamerika-Nebel, dem Kalifornien-Nebel und der Orion-Eridanus-Superblase. Diese Bilder beschränken sich nicht mehr auf eine einfache flache Projektion, sondern stellen die Volumina und die innere Struktur dieser Wolken dar.

Laut dem Team stellt die Karte das erste Modell der Verteilung von ionisiertem Gas dar, das mit Beobachtungen anderer Instrumente übereinstimmt. Sie bietet daher eine zuverlässige Rekonstruktion dessen, wie unser Teil der Milchstraße von oben aussehen würde.

Video der präzisesten 3D-Karte der Sternentstehungsgebiete der Milchstraße


Was die Karte über unsere Galaxie verrät


Die Forscher stellen fest, dass einige Regionen offen zu sein scheinen und Ströme von Gas und Staub in eine riesige Kavität entweichen lassen. Dies veranschaulicht die Wirkung der Strahlung, die von massereichen Sternen ausgeht und in der Lage ist, den umgebenden Raum umzugestalten.

Die Studie zeigt auch, wie die Wechselwirkungen zwischen kaltem Gas und durch Strahlung erhitztem Gas die Struktur unserer galaktischen Nachbarschaft formen. Diese Prozesse tragen nicht nur dazu bei, Wolken zu zerstören, sondern auch neue zu schaffen, die die Sternentstehung begünstigen.

Langfristig hoffen die Wissenschaftler, die Kartierung weit über 4.000 Lichtjahre hinaus auszudehnen, sobald die zukünftigen Veröffentlichungen von Gaia-Daten verfügbar sind. Die nächste, noch umfangreichere Veröffentlichung sollte es ermöglichen, diesen Tauchgang in die Sternwiegen fortzusetzen.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: ESA
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