Forscher haben verschiedene Getränke analysiert, von Wasser über Softdrinks bis hin zu Bier und Wein. Getränke in Glasflaschen wiesen eine deutlich höhere Mikroplastik-Konzentration auf als solche in Plastikverpackungen. Diese Entdeckung widerspricht den ursprünglichen Erwartungen der Wissenschaftler.
Die Herkunft dieser Partikel wurde auf die Lacke der Metallverschlüsse zurückgeführt. Durch Reibung zwischen den Verschlüssen während der Lagerung werden unsichtbare Fragmente freigesetzt. Diese Mikroplastikpartikel gelangen dann in das Getränk und verunreinigen so den Inhalt.
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Es wurden Reinigungsmethoden für die Verschlüsse getestet, um diese Verunreinigung zu reduzieren. Ein spezielles Protokoll ermöglichte eine 60%ige Reduzierung der Mikroplastikbelastung. Diese einfache Lösung könnte von Herstellern übernommen werden, um die Produktqualität zu verbessern.
Wasser, ob still oder sprudelnd, weist die niedrigsten Mikroplastikwerte auf, unabhängig von der Verpackung. Wein hingegen bleibt merkwürdigerweise von dieser Verunreinigung verschont, selbst wenn er in Glasflaschen abgefüllt ist. Die Gründe für diese Ausnahme müssen noch geklärt werden.
Softdrinks und Biere sind am stärksten von diesem Phänomen betroffen, mit hohen Verunreinigungsraten. Obwohl kein eindeutiges Gesundheitsrisiko identifiziert wurde, wirft die Anwesenheit dieser Partikel Fragen zu ihren langfristigen Auswirkungen auf.
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik sind winzige Plastikfragmente, in der Regel weniger als 5 mm lang. Sie entstehen durch den Zerfall größerer Plastikprodukte oder werden gezielt für bestimmte Anwendungen hergestellt.
Diese Partikel sind in der Umwelt allgegenwärtig, von den Ozeanen bis zur Luft, die wir atmen. Ihre geringe Größe macht sie besonders invasiv, was eine einfache Verbreitung und Anreicherung in verschiedenen Ökosystemen ermöglicht.
Mikroplastik kann chemische Schadstoffe aufnehmen und so ihr toxisches Potenzial erhöhen. Ihre Auswirkungen auf die menschliche und tierische Gesundheit sind Gegenstand zahlreicher Forschungen, aber noch nicht vollständig verstanden.
Die Reduzierung der Plastikproduktion und -nutzung ist entscheidend, um die Verbreitung von Mikroplastik zu begrenzen. Nachhaltige Alternativen und effektive Filtermethoden werden entwickelt, um dieses wachsende Umweltproblem zu bekämpfen.
Wie verunreinigen Mikroplastik unsere Lebensmittel?
Mikroplastik kann Lebensmittel in verschiedenen Phasen der Produktionskette verunreinigen. Verpackungen, Herstellungsprozesse und sogar die Anbau- oder Haltungsbedingungen spielen dabei eine Rolle.
Plastikpartikel können aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen, besonders unter dem Einfluss von Hitze oder Reibung. Metallverschlüsse von Glasflaschen setzen beispielsweise Mikroplastik frei, das sich mit der Flüssigkeit vermischt.
Mit Mikroplastik belastete Böden und Gewässer beeinflussen auch Nutzpflanzen und Nutztiere. Diese Partikel reichern sich in lebenden Organismen an und gelangen so in die Nahrungskette.
Strengere Vorschriften für Materialien in Kontakt mit Lebensmitteln und sauberere Produktionsmethoden könnten diese Verunreinigung reduzieren. Die Sensibilisierung von Verbrauchern und Industrie ist ebenfalls entscheidend, um die Exposition gegenüber Mikroplastik zu begrenzen.
Quelle: Journal of Food Composition and Analysis