Redbran - Mittwoch 19 Juni 2024

Prädiktion von Demenz und Alzheimer 9 Jahre vor den ersten Symptomen

Demenz Jahre im Voraus vorhersagen? Das ist das Versprechen einer neuen Methode, die von Forschern der Queen Mary University of London entwickelt wurde. Dieser Fortschritt basiert auf der Analyse von Konnektivitätsnetzwerken des Gehirns mittels funktioneller MRTs, die es ermöglichen, frühe Anzeichen von Demenz mit überraschender Genauigkeit zu identifizieren.


Illustrationsbild Pixabay

Unter der Leitung von Professor Charles Marshall analysierte das Forschungsteam funktionelle MRTs, um Veränderungen im „Standardmodus-Netzwerk“ (DMN) des Gehirns festzustellen, das als erstes von Alzheimer betroffen ist. Durch den Vergleich dieser Daten mit denen von mehr als 1100 Freiwilligen aus der UK Biobank konnten die Forscher das Auftreten von Demenz genau vorhersagen.

Für jeden Patienten wurde ein Wahrscheinlichkeitswert für Demenz ermittelt, basierend auf der Übereinstimmung ihrer Konnektivitätsmuster mit einem Demenzmodell. Die Ergebnisse zeigten eine genaue Vorhersage von Demenz bis zu neun Jahre vor der derzeitigen Diagnose, mit einer Genauigkeit von über 80 %.


Die Forscher untersuchten auch, ob die Veränderungen des DMN durch bekannte Risikofaktoren für Demenz verursacht wurden. Ihre Analyse zeigte eine starke Assoziation zwischen dem genetischen Risiko für Alzheimer und den Konnektivitätsveränderungen im DMN, was bestätigte, dass diese Veränderungen spezifisch für diese Krankheit sind. Soziale Isolation wurde ebenfalls als ein Faktor identifiziert, der das Demenzrisiko durch seinen Einfluss auf die DMN-Konnektivität erhöht.

Charles Marshall betont die Bedeutung dieser Vorhersage für die Entwicklung präventiver Behandlungen gegen den irreversiblen Verlust von Gehirnzellen. Diese Methode könnte es ermöglichen, genauer zu bestimmen, ob und wann eine Person tatsächlich eine Demenz entwickelt, und somit den Weg für frühe therapeutische Interventionen ebnen.

Dr. Samuel Ereira, Hauptmitautor, merkt an, dass diese Analysetechniken, die auf große Datensätze angewendet werden, nicht nur dazu beitragen, Personen mit hohem Demenzrisiko zu identifizieren, sondern auch zu verstehen, welche Umweltfaktoren dies begünstigen. Hojjat Azadbakht, CEO von Ainostics, hebt das enorme klinische Potenzial dieses nicht-invasiven Ansatzes hervor, um die Lücke in der frühen Demenzdiagnose zu schließen.

Quelle: Nature Mental Health
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