Redbran - Donnerstag 20 Juni 2024

Pompéi: Beweise für über 200 Überlebende des Ausbruchs des Vesuvs

Der dramatische Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79, bekannt für die Zerstörung der Städte Pompeji und Herculaneum, wurde lange Zeit als eine Katastrophe ohne Überlebende betrachtet. Doch jüngste Forschungen haben eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit und Wiederaufbau nach der Tragödie ans Licht gebracht.


Entgegen der weitverbreiteten Meinung war die Zerstörung von Pompeji und Herculaneum nicht völlig. Viele Objekte, wie Karren und Pferde, fehlen in den Überresten, was darauf hindeutet, dass einige Bewohner rechtzeitig fliehen konnten. Die gefundenen menschlichen Überreste stellen nur einen kleinen Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung dieser Städte dar.

Der Archäologe, der diese Forschung leitete, entwickelte eine Methodik, um die Überlebenden anhand von römischen Namen zu identifizieren, die einzigartig in Pompeji oder Herculaneum waren. Nach jahrelanger akribischer Recherche in Datenbanken römischer Inschriften entdeckte er Beweise für über 200 Überlebende, die sich auf 12 Städte verteilten.


Die überlebenden Familien gruppierten sich oft und siedelten in nahegelegenen Städten wie Ostia und Puteoli. Einige Familien, wie die Caltilius und die Munatius, gediehen und integrierten sich in die neuen Gemeinschaften, bauten Tempel und prächtige Gräber.

Nicht alle Überlebenden hatten jedoch diese Chance. Arme Familien, wie die Avianii und die Atilii, fanden Zuflucht in bescheidenen Gemeinden wie Nuceria. Diese Migranten zeigten oft Großzügigkeit, halfen anderen Überlebenden und trugen zu den religiösen und bürgerlichen Institutionen ihrer neuen Städte bei.

Das Beispiel des Wiederaufbaus nach dem Ausbruch des Vesuvs bietet eine wertvolle Lektion für das moderne Katastrophenmanagement. Die Überlebenden wurden nicht marginalisiert oder gezwungen, in Flüchtlingslagern zu leben. Im Gegenteil, sie wurden von den lokalen Regierungen und dem Kaiser unterstützt und integriert, was ein schnelles und effektives Wiederaufleben der Gemeinschaften ermöglichte.

Quelle: The Conversation
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