Cédric - Dienstag 24 September 2024

Phänomen selten: Die Erde wird bald zwei Monde haben

Ein neues Himmelsobjekt wird bald die Erde erreichen. Dieser Asteroid, der den Namen 2024 PT5 trägt, wird für kurze Zeit um uns kreisen.

Unsichtbar für das bloße Auge, wird dieser Mini-Mond jedoch sehr wohl existieren und das Interesse der Astronomen ab Ende September wecken.


Entdeckt im letzten August durch das ATLAS-System, ist 2024 PT5 ein Asteroid von kaum 10 Metern Durchmesser. Nach Angaben der Forscher der Universidad Complutense de Madrid wird er vorübergehend vom 29. September bis zum 25. November durch die Erdanziehungskraft gefangen sein. In dieser Zeit wird er eine einzige vollständige Umlaufbahn absolvieren, bevor er sich endgültig entfernt.

Trotz seiner bescheidenen Größe fasziniert dieser Asteroid die wissenschaftliche Gemeinschaft. Obwohl Hobbyastronomen ihn ohne hochspezialisierte Ausrüstung nicht beobachten können, stellt sein Vorbeiflug eine seltene Gelegenheit dar, ein außergewöhnliches Phänomen zu untersuchen. Es ist erst das vierte Mal in einem Jahrhundert, dass die Erde einen Mini-Mond beherbergt.


Zu den vorherigen ähnlichen Ereignissen gehört ein Mini-Mond im Jahr 2006, der fast ein Jahr lang in Umlauf blieb, sowie ein weiterer, jüngerer im Jahr 2020. Objekte wie 2024 PT5 werden zwar gelegentlich von der Erdanziehung eingefangen, entziehen sich jedoch oft, bevor sie einen vollen Umlauf beenden können.

Laut den Forschern könnte dieser Asteroid zur Gruppe der Arjuna-Asteroiden gehören, deren Bahnen der der Erde nahekommen. Im Jahr 2022 wurde ein ähnliches Objekt, 2022 NX1, ebenfalls kurzzeitig zum Mini-Mond. Diese Art von Asteroiden ist zwar selten, aber nicht neu.

Für diejenigen, die hoffen, 2024 PT5 zu erspähen, gibt es keinen Grund zur Entmutigung: Er wird am 9. Januar 2025 erneut in Erdnähe kommen, bevor er wieder in die Weiten des Weltraums entschwindet. Nach diesem Datum wird seine Rückkehr erst im Jahr 2055 erwartet.

Was ist ein Mini-Mond?


Ein Mini-Mond ist ein kleiner Himmelskörper, der vorübergehend von der Erdanziehungskraft eingefangen wird. Im Gegensatz zum Mond bleibt er nur wenige Monate in Umlauf. Diese Asteroiden sind in der Regel klein, meist nur wenige Meter im Durchmesser, und schwer zu beobachten.

Mini-Monde folgen komplexen Bahnen. Sie stammen oft aus erdnahen Regionen, wie dem Arjuna-Asteroidengürtel. Obwohl sie von der Erdanziehungskraft eingefangen werden, entkommen sie wieder, manchmal erst nach einer oder zwei vollständigen Umlaufbahnen um unseren Planeten.

Mini-Monde sind selten. Ihr Vorbeiflug bietet Astronomen einzigartige Gelegenheiten, erdnahe kleine Objekte zu erforschen. Ihre Beobachtung trägt zum besseren Verständnis der gravitativen Wechselwirkungen zwischen der Erde und Himmelskörpern bei.

Was ist der Unterschied zwischen einem Quasi-Mond und einem Mini-Mond?


Quasi-Monde und Mini-Monde sind zwei Himmelskörper, die mit der Erde interagieren, aber unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen.

Ein Quasi-Mond (oder Quasi-Satellit) folgt einer ähnlichen Umlaufbahn wie die der Erde um die Sonne. Er umrundet die Erde nicht, aber seine Bewegung lässt es so erscheinen, als würde er die Erde über Jahre, manchmal sogar Jahrtausende hinweg begleiten. Ein Beispiel ist der Asteroid 2023 FW13, der die Erde seit Jahrtausenden begleitet. Quasi-Monde werden niemals von der Erdanziehungskraft eingefangen.


Ein Mini-Mond hingegen wird vorübergehend von der Erdanziehungskraft eingefangen. Er umkreist die Erde tatsächlich, aber nur für eine sehr kurze Zeitspanne, meist einige Monate bis zu einem Jahr, bevor er entkommt. Im Gegensatz zu Quasi-Monden vollführen Mini-Monde ein oder zwei Umläufe um den Planeten, wie der Asteroid 2024 PT5, der zwei Monate lang um die Erde kreisen wird, bevor er weiterzieht.

Zusammengefasst: Der Hauptunterschied ist, dass Quasi-Monde der Erde auf einer ähnlichen Bahn um die Sonne folgen, ohne von ihrer Anziehungskraft eingefangen zu werden, während Mini-Monde vorübergehend eingefangen werden und kurzzeitig die Erde umkreisen.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Research Notes Of The AAS
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