Adrien - Dienstag 3 Juni 2025

Megakonstellationen von Satelliten: Ein unvermeidliches Kessler-Syndrom in naher Zukunft? 🛰️

Seit 2019 hat sich die Anzahl aktiver Satelliten mehr als verdoppelt und erreichte im Mai 2025 fast 11.700. Satellitenkonstellationen wie SpaceXs Starlink dominieren diese Raumlandschaft und machen über 60% der Gesamtzahl aus.


Experten schätzen, dass die maximale Kapazität der erdnahen Umlaufbahn bei etwa 100.000 aktiven Satelliten liegt. Wird diese Grenze überschritten, könnten Kollisionsrisiken und die Entstehung von Weltraumschrott in einer Kettenreaktion – das berüchtigte Kessler-Syndrom – diese Zone unbrauchbar machen. Bei der derzeitigen Startrate könnte diese Grenze bereits vor 2050 erreicht werden.

Megakonstellationen haben auch Auswirkungen auf die erdgebundene Astronomie, da sie optische und radioastronomische Beobachtungen stören. Elektromagnetische Leckstrahlung von Kommunikationssatelliten überdeckt Signale ferner Himmelsobjekte und beeinträchtigt bestimmte astronomische Forschungen.

Die Umweltauswirkungen von Starts und dem Verglühen von Satelliten in der Atmosphäre bereiten ebenfalls Sorgen. Treibhausgasemissionen und metallische Verschmutzung könnten noch wenig verstandene Auswirkungen auf die obere Erdatmosphäre haben.

Was ist das Kessler-Syndrom?



Das Kessler-Syndrom beschreibt ein Szenario, in dem die Dichte von Objekten in der erdnahen Umlaufbahn so hoch wird, dass Kollisionen zwischen ihnen zusätzlichen Schrott erzeugen. Dieser Schrott kann wiederum weitere Kollisionen auslösen und eine Kettenreaktion in Gang setzen.

Dieses Phänomen könnte bestimmte Umlaufbahnen für Satelliten und Raumfahrtmissionen unbrauchbar machen. Wissenschaftler befürchten, dass eine solche Situation den Zugang zum Weltraum für zukünftige Generationen stark einschränken könnte.

Maßnahmen zur Risikominderung umfassen die Entwicklung von Satelliten, die sich am Ende ihrer Lebensdauer selbst entsorgen können, sowie Technologien zur Beseitigung vorhandenen Schrotts. Internationale Zusammenarbeit ist jedoch entscheidend, um diese Lösungen effektiv umzusetzen.

Wie beeinflussen Satelliten die Astronomie?


Satelliten, insbesondere aus Megakonstellationen, reflektieren Sonnenlicht und erzeugen helle Lichtspuren, die astronomische Beobachtungen stören können. Diese Störungen sind besonders problematisch für optische Teleskope, die den Tiefenraum untersuchen.

Unbeabsichtigte Radioemissionen von Kommunikationssatelliten können auch Signale stören, die von Radioteleskopen empfangen werden. Dies erschwert die Erforschung ferner kosmischer Phänomene wie schneller Radioblitze oder Urgalaxien.

Astronomen arbeiten mit Satellitenbetreibern an Lösungen, etwa der Ausrichtung von Solarpanelen zur Minimierung von Reflexionen oder der Nutzung von Radiofrequenzen, die wissenschaftliche Beobachtungen nicht beeinträchtigen. Trotz dieser Bemühungen bleibt der zunehmende Einfluss von Satelliten auf die Astronomie ein großes Problem.

Quelle: Science
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