Ein internationales Forscherteam hat die Auswirkungen von Kohlendioxid auf die Ozeane untersucht. Ihre in
Global Change Biology veröffentlichte Studie stützt sich auf historische Daten und Computermodelle. Die Ozeanversauerung, ein wenig bekanntes Phänomen, nimmt besorgniserregende Ausmaße an.
Die erhöhte Aufnahme von CO2 durch die Ozeane verändert deren chemische Zusammensetzung. Diese Reaktion verwandelt Meerwasser in Kohlensäure und reduziert die Carbonat-Ionen. Diese Ionen sind essenziell für die Bildung von Schalen und Skeletten mariner Organismen. Besonders betroffen sind Korallenriffe, deren Lebensräume sich rapide verschlechtern.
Wissenschaftler haben neun planetare Grenzen identifiziert, von denen sechs bereits überschritten sind. Die Ozeanversauerung stellt die siebte dar, mit einer Reduktion von Calciumcarbonat um bis zu 20%. Diese Veränderungen betreffen 40% der Oberflächengewässer und 60% der Tiefseewässer. Die ersten Beobachtungen datieren mindestens fünf Jahre zurück.
Im Gegensatz zu einem Kipppunkt kann diese Grenze noch zurückgedrängt werden. Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen bleibt der Schlüssel zur Lösung. Die Forscher betonen die Dringlichkeit zu handeln, um marine Ökosysteme zu schützen. Die Folgen von Untätigkeit wären dagegen irreversibel für die marine Biodiversität.
Wie werden planetare Grenzen definiert?
Planetare Grenzen sind wissenschaftlich festgelegte Schwellenwerte, deren Überschreitung gefährliche Umweltveränderungen auslösen kann. Sie umfassen neun kritische Bereiche, darunter Klima und Biodiversität.
Diese Grenzen sollen die Erde in einem stabilen, für menschliches Leben geeigneten Zustand halten. Das Überschreiten einer Grenze erhöht das Risiko schwerwiegender Störungen von Ökosystemen.
Laut Forschern sind bereits sechs dieser Grenzen überschritten. Die Ozeanversauerung kommt nun hinzu und unterstreicht das Ausmaß der Umweltprobleme.
Diese Konzepte leiten Umweltpolitik und Naturschutzbemühungen. Sie erinnern an die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen.
Quelle: Global Change Biology