Adrien - Dienstag 11 November 2025

🧠 Leben wir nicht in einer Simulation? Die Wissenschaft liefert einen Beweis für diese Frage

Die Vorstellung, dass unser Universum nur eine riesige Computersimulation sein könnte, ähnlich wie in der Science-Fiction dargestellt, fasziniert die Geister seit mehreren Jahren. Eine kürzlich an der University of British Columbia durchgeführte Studie liefert eine mathematische Antwort auf diese verstörende Frage.

Die Forscher haben gezeigt, dass die grundlegende Natur der Realität Eigenschaften besitzt, die jeder computergestützten Modellierung entgehen. Ihre Arbeit, veröffentlicht im Journal of Holography Applications in Physics, stützt sich auf tiefgreifende mathematische Theoreme, um festzustellen, dass bestimmte universelle Wahrheiten nicht durch Algorithmen erfasst werden können. Diese Entdeckung stellt die Hypothese in Frage, dass ein Supercomputer unser Kosmos vollständig reproduzieren könnte.



Die moderne Physik hat sich seit den Newtonschen Vorstellungen von Materie erheblich weiterentwickelt. Einsteins Relativitätstheorie und anschließend die Quantenmechanik haben unser Verständnis des Wirklichen transformiert. Heute deutet die Quantengravitation darauf hin, dass Raum und Zeit aus einer tieferen Realität entstehen, die aus reiner Information besteht. Diese Information würde in dem residieren, was Physiker als "platonische Bereich" bezeichnen, eine mathematische Grundlage, die als fundamentaler betrachtet wird als das physische Universum, das wir wahrnehmen.

Das Forschungsteam verwendete Gödels Unvollständigkeitssatz, um zu beweisen, dass eine vollständige Beschreibung der Realität das erfordert, was sie als "nicht-algorithmisches Verständnis" bezeichnen. Im Gegensatz zu Computern, die schrittweise Verfahren befolgen, ermöglicht diese Form des Verständnisses die Erfassung von Wahrheiten, die aus keiner vordefinierten logischen Sequenz abgeleitet werden. Diese "gödelschen" Wahrheiten existieren tatsächlich, entziehen sich jedoch jedem rechnerischen Nachweis.

Die Wissenschaftler erklären, dass jede Simulation notwendigerweise auf programmierten algorithmischen Regeln basiert. Da jedoch die grundlegende Ebene der Realität ein nicht-algorithmisches Verständnis beinhaltet, kann das Universum nicht das Produkt einer Simulation sein. Diese Schlussfolgerung gilt auch für den platonischen Bereich selbst, der laut ihren Beweisführungen ebenfalls nicht simuliert werden könnte. Die Forschung stellt somit eine grundlegende Grenze für das fest, was digital reproduziert werden kann.

Diese Studie markiert eine wichtige Wende, indem sie eine lange Zeit als philosophisch betrachtete Frage in den Bereich der mathematischen Physik überträgt. Sie bietet eine definitive Antwort auf die Simulationshypothese und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven auf die tiefe Natur der Realität. Die Implikationen dieser Arbeit könnten unseren zukünftigen Ansatz zu fundamentalen Theorien in der Physik beeinflussen.

Gödels Unvollständigkeitssatz



Entwickelt vom Mathematiker Kurt Gödel in den 1930er Jahren, stellt dieses revolutionäre Theorem fest, dass in jedem mathematischen System, das komplex genug ist, um grundlegende Arithmetik zu enthalten, notwendigerweise Aussagen existieren, die wahr sind, aber innerhalb des Systems selbst nicht bewiesen werden können. Diese Entdeckung erschütterte die Grundlagen der Mathematik, indem sie die inhärenten Grenzen jedes formalen Systems aufzeigte.

Der Satz funktioniert durch die Konstruktion selbstreferenzieller Aussagen, die ihre eigene Unbeweisbarkeit behaupten. Wenn eine solche Aussage beweisbar wäre, wäre sie falsch, was einen Widerspruch erzeugen würde. Wenn sie nicht beweisbar ist, dann ist sie wahr, aber diese Wahrheit entgeht dem Beweissystem. Diese fundamentale Eigenschaft gilt für jedes hinreichend leistungsfähige Berechnungssystem.

Im Bereich der Physik hat das Forschungsteam diese Idee erweitert, um zu zeigen, dass eine vollständige Theorie des Universums nicht vollständig algorithmisch sein kann. Bestimmte fundamentale physikalische Wahrheiten entgehen notwendigerweise jeder rechnerischen Beschreibung, was impliziert, dass die Realität Aspekte besitzt, die über die bloße Ausführung von Programmen hinausgehen.

Diese grundlegende Unvollständigkeit ist keine Einschränkung unseres Wissens, sondern eine intrinsische Eigenschaft der mathematischen Realität. Sie deutet darauf hin, dass das vollständige Verständnis des Universums Ansätze erfordert, die über einfache algorithmische Berechnung hinausgehen.

Quelle: Journal of Holography Applications in Physics
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