Sie haben es sicher schon gehört: "Man muss zwei Stunden nach dem Essen warten, bevor man schwimmen geht." Diese Empfehlung wird oft wiederholt, insbesondere von Eltern, und scheint selbstverständlich zu sein. Doch wenn man sich anschaut, was die Wissenschaft dazu sagt, ist diese Vorsichtsmaßnahme nicht so fundiert, wie man denkt.
Wenn Sie essen, wird Ihr Verdauungssystem aktiviert. Um die Nahrung richtig zu verdauen, leitet Ihr Körper mehr Blut in den Magen und die Darmregion. Das kann nach einer üppigen Mahlzeit ein Gefühl von Müdigkeit oder Schläfrigkeit hervorrufen. Lange Zeit dachte man, dass Schwimmen in diesem Moment dazu führen könnte, dass die Muskeln nicht ausreichend mit Blut versorgt werden, was gefährliche Krämpfe und im schlimmsten Fall sogar Ertrinkungsgefahr zur Folge haben könnte.
In Wirklichkeit hat keine seriöse Studie jemals bewiesen, dass Schwimmen nach dem Essen für einen gesunden Menschen gefährlich ist. Es stimmt zwar, dass Sie sich nach einer großen Mahlzeit möglicherweise etwas schwer oder aufgebläht fühlen und das Schwimmen dadurch weniger angenehm sein kann. Aber das bedeutet nicht, dass Sie in Gefahr sind. Wenn Sie ruhig schwimmen, gibt es keinen Grund zur Sorge.
Es gibt jedoch einige Situationen, in denen Vorsicht geboten ist. Zum Beispiel, wenn Sie eine sehr reichhaltige oder fettige Mahlzeit zu sich genommen haben, kann es angenehmer sein, etwas zu warten, bevor Sie ins Wasser gehen. Ebenso ist es ratsam, keine zusätzlichen Risiken einzugehen, wenn Sie müde sind, sich im Wasser unwohl fühlen oder unter schwierigen Bedingungen wie rauer See schwimmen.
Also nein, es ist nicht nötig, zwei Stunden nach dem Essen zu warten, um schwimmen zu gehen. Dieser Volksglaube ist übertrieben. Hören Sie auf Ihren Körper: Wenn Sie sich gut fühlen, können Sie schwimmen gehen. Die Sicherheit hängt viel mehr von Ihrer körperlichen Verfassung, Ihrer Umgebung und Ihrem Verhalten im Wasser ab als von Ihrer letzten Mahlzeit.