Während der Übergang zu erneuerbaren Energien weltweit an Bedeutung gewinnt, könnte eine junge Schülerin aus Louisiana, Gyeongyun Lily Min, eine neue Quelle für erneuerbare Energie entdeckt haben: den Jubel der Fans in Stadien.
Inspiriert von dem Animationsfilm
Die Monster AG beschloss die 17-jährige Gyeongyun Lily Min, das Potenzial der Piezoelektrizität zu erforschen, um Lärm in Elektrizität umzuwandeln.
Die Piezoelektrizität ist ein bekanntes Phänomen, bei dem bestimmte Materialien eine elektrische Ladung erzeugen, wenn sie Vibrationen oder Druck ausgesetzt werden. Diese Technologie wurde bereits in kleinem Maßstab genutzt, beispielsweise zwischen 2008 und 2009 am Bahnhof Shibuya in Tokio, wo ein piezoelektrischer Teppich einige Watt Strom erzeugte, indem er die Schritte der Reisenden absorbierte. Aber Gyeongyun Lily Min denkt bei diesem Prinzip in weit größeren Dimensionen.
Die Idee der jungen Erfinderin ist einfach: Die von den Fans im Stadion erzeugten Schallwellen zu nutzen, um Elektrizität zu erzeugen. Um ihr Konzept zu testen, baute sie ein Miniaturmodell eines Stadions mit piezoelektrischen Generatoren. Durch die Simulation des Menschenjubels mit Geräuschen von 70 bis 100 Dezibel konnte sie einige Milliwatt Strom erzeugen – ein bescheidenes, aber ermutigendes Ergebnis.
Gyeongyun Lily Min erkennt an, dass ihr Experiment durch die Qualität des zur Verfügung stehenden Materials eingeschränkt war. Dennoch ist sie überzeugt, dass die Verbesserung piezoelektrischer Geräte und deren strategische Platzierung neue Perspektiven für die nachhaltige Energieproduktion eröffnen könnten. Ihrer Meinung nach könnte ein solches System, das in einem echten Stadion umgesetzt wird, nicht nur das Stadion selbst mit Strom versorgen, sondern auch zur Energieversorgung des umliegenden Viertels beitragen.
Gyeongyuns Initiative hat bereits das Interesse von Ingenieuren geweckt, die in diesem Projekt das Potenzial sehen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Treibhausgasemissionen zu verringern. In einer Welt, in der jedes Watt zählt, könnte die Umwandlung von Fanjubel in erneuerbare Energie Realität werden.
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Smithsonian Magazine