Cédric - Montag 30 Dezember 2024

Forscher planen den Bau von Behausungen auf dem Mars mit... menschlichem Blut 🩸

Mars ist nicht mehr nur ein Reiseziel, sondern auch eine architektonische Herausforderung. Während die Besiedlung des Mars weiterhin ein fernes Ziel bleibt, erkunden Wissenschaftler mutige Lösungen, um Behausungen auf diesem feindlichen Planeten zu errichten. Könnte das Geheimnis in unserem eigenen Körper liegen?


Die irdische Logistik birgt Probleme: Der Transport von Baumaterialien über die 225 Millionen Kilometer, die uns vom Mars trennen, ist finanziell untragbar. Der Versand eines einzigen Ziegels würde etwa zwei Millionen Dollar kosten. Dies führt dazu, dass nach lokalen und innovativen Alternativen gesucht wird.

Das Marsregolith, ein allgegenwärtiger mineralischer Staub auf dem roten Planeten, scheint eine vielversprechende Ressource zu sein. Allerdings erfordert seine feine und brüchige Struktur ein Bindemittel, damit es als Baumaterial verwendbar wird.


Hier setzen Forscher der Kharazmi-Universität im Iran mit einer ungewöhnlichen Idee an: Sie schlagen vor, dieses Regolith mit Körperflüssigkeiten, insbesondere menschlichem Blut, zu mischen. Inspiriert von den Praktiken des antiken Roms entwickeln sie ein Material namens AstroCrete, das eine hohe Widerstandsfähigkeit aufweist.

In der Antike mischten Baumeister organische Substanzen wie Tierblut in ihren Mörtel, um dessen Haltbarkeit zu erhöhen. Heutzutage könnten menschliches Serumalbumin, ein Protein, das im Blutplasma vorkommt, eine ähnliche Rolle auf dem Mars spielen. Vermischt mit Regolith entsteht ein Beton, der Druckfestigkeiten von bis zu 25 Megapascal erreicht, vergleichbar mit herkömmlichem Beton.

Die Ergebnisse gehen noch weiter. Durch Zugabe von Urin oder Schweiß, die reich an Carbamid sind, könnte die Festigkeit dieses Materials um bis zu 300 % erhöht werden. Dennoch bleibt die Herstellung von AstroCrete eine Herausforderung: Jeder Astronaut könnte in 72 Wochen genug Plasma liefern, um eine einzige Behausung zu bauen.

Andere Lösungen, wie Polymer- oder Schwefelbeton, gehören zu den untersuchten Optionen, doch AstroCrete sticht durch seinen lokalen und reproduzierbaren Ansatz hervor. Der Einsatz von 3D-Druck könnte seine Nutzung beschleunigen, und die Zugabe von vorhandenem Kalziumkarbonat auf dem Mars würde zusätzliche Möglichkeiten schaffen, um einen haltbaren Mörtel herzustellen.

Dieser Ansatz unterstreicht die potenziellen Opfer der ersten Marskolonisten, die buchstäblich ihren Körper einsetzen müssten, um eine außerirdische Zukunft aufzubauen. Forscher sehen darin eine Schritt in Richtung Selbstversorgung, die unerlässlich ist, um die Kolonisation nachhaltig zu gestalten.

So überraschend diese Vision auch erscheinen mag, sie spiegelt die kreativen Lösungen wider, die notwendig sind, um die Herausforderungen des Kosmos zu bewältigen. Auf dem Mars wird Blut in diesem Konzept nicht nur ein Symbol für Leben sein, sondern auch der Baustoff für futuristische Behausungen.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Acta Astronautica
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