Adrien - Sonntag 13 Juli 2025

☄️ Er sollte nicht da sein: Was macht dieses Mineral auf dem Asteroiden Ryugu?

Ein einfaches Staubkorn, das vom Asteroiden Ryugu zurückgebracht wurde, stellt einige Gewissheiten in Frage. Ein seltenes Mineral, der Djerfisherit, wurde dort entgegen aller Erwartungen von einem japanischen Team identifiziert.


Ein Elektronenmikroskopbild des Ryugu-Staubkorns, das das Mineral Djerfisherit enthält.
Bildnachweis: Hiroshima University/Masaaki Miyahara

Das betreffende Mineral, ein Sulfid aus Eisen und Nickel mit Kalium, ist normalerweise mit hochtemperaturgebildeten Meteoriten verbunden. Ryugu ist jedoch ein kohlenstoffreicher Asteroid, von dem angenommen wird, dass er in viel kälteren Umgebungen entstanden ist. Dieser Widerspruch verblüfft Geologen.

Das Team von Masaaki Miyahara an der Universität Hiroshima schließt zwei Hypothesen nicht aus: Das Mineral könnte von einem Einschlag mit einem anderen Meteoriten stammen oder sich vor Ort unter noch unbekannten Bedingungen gebildet haben. Die bevorstehenden Isotopenanalysen sollten mehr Aufschluss geben.

Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass die Chemie von Asteroiden vielfältiger ist als bisher angenommen. Sie stärkt die Idee, dass Materialaustausch zwischen verschiedenen Zonen des Sonnensystems bereits in seinen Anfängen stattgefunden haben könnte. Die Wissenschaftler werden nun die anderen Ryugu-Proben mit erneuter Aufmerksamkeit untersuchen.

Was ist Djerfisherit und warum ist er so besonders?



Djerfisherit ist ein seltenes Mineral, das aus Eisen, Nickel, Schwefel und Kalium besteht. Auf der Erde findet man es in Meteoriten, die als Enstatit-Chondrite bezeichnet werden und in sehr heißen Umgebungen entstanden sind.

Es auf Ryugu zu finden, ist daher überraschend. Dies stellt das derzeitige Modell der Bildung kohlenstoffreicher Asteroiden in Frage, das von viel kälteren Bedingungen ausgeht. Dieses Mineral könnte bisher unbekannte chemische Prozesse oder sogar großräumigen Materialaustausch zwischen Himmelskörpern offenbaren.

Seine Untersuchung könnte auch helfen, die Verteilung bestimmter lebenswichtiger Elemente wie Kalium im frühen Sonnensystem besser zu verstehen.

Quelle: Meteoritics & Planetary Science
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