Adrien - Freitag 6 Dezember 2024

Entweder ist die Dunkle Energie nicht konstant oder eine zweite unbekannte Kraft ist am Werk... 🌀

Das Universum hört nicht auf, uns zu überraschen. Jüngste Beobachtungen legen nahe, dass die Dunkle Energie, jene mysteriöse Kraft, die die beschleunigte Ausdehnung des Kosmos erklären soll, sich möglicherweise nicht so verhält, wie bisher angenommen. Diese Daten, gewonnen durch die Untersuchung ferner und alter Galaxien, stellen unsere grundlegenden Kenntnisse infrage.


Die Dunkle Energie macht etwa 70 % des Universums aus und übertrifft die gewöhnliche Materie, die nur rund 5 % ausmacht, bei Weitem. Dennoch bleibt ihr Ursprung ein Rätsel. Sie ist unsichtbar, ungreifbar, und bislang betrachteten Wissenschaftler sie als kosmologische Konstante, die im Laufe der Zeit stabil sei. Doch jüngste Ergebnisse erschüttern diese Annahme.

Eine internationale Zusammenarbeit, an der über 900 Forscher beteiligt waren, hat die Bewegung der Galaxien über mehrere Milliarden Jahre untersucht. Die Daten zeigen, dass die der Dunklen Energie zugeschriebene Kraft offenbar nicht einheitlich ist. Dieses unerwartete Verhalten könnte auf eine fortschreitende Schwächung oder sogar auf eine andere aktive Kraft hinweisen.


Das DESI-Projekt (Dark Energy Spectroscopic Instrument) spielt bei diesen Entdeckungen eine zentrale Rolle. Durch die 3D-Kartierung des Universums über 11 Milliarden Jahre hinweg rekonstruiert dieses in Arizona stationierte Instrument die Entwicklung der Galaxien. Diese Analysen zeigen, dass die beobachteten Muster nicht zu einem konstanten Modell der Dunklen Energie passen und Jahrzehnte wissenschaftlicher Konsens infrage stellen.

Einige Forscher bringen alternative Theorien ins Spiel, etwa eine Ausdehnung, die ausschließlich von der Gravitation gesteuert wird und mit Einsteins Vorhersagen übereinstimmt. Sollte dies zutreffen, könnte die Dunkle Energie, wie wir sie uns vorstellen, aus den kosmologischen Modellen verschwinden.

Doch diese Ergebnisse sind vorläufig. Vorsicht ist geboten, betont Robert Caldwell, ein Physiker, der nicht an der Studie beteiligt war. Er bezeichnet die Beobachtungen als "faszinierend, aber noch unsicher". Astronomen warten auf ergänzende Daten, bevor sie über eine mögliche Neugestaltung der Kosmologie entscheiden.

Warum ist diese Frage so entscheidend? Weil das Schicksal des Universums davon abhängen könnte. Sollte die Dunkle Energie stärker werden, könnte sie eine katastrophale Ausdehnung, den "Big Rip", verursachen. Nimmt sie hingegen ab, könnte sich das Universum in einen stabileren Zustand entwickeln. Doch keine Sorge: Diese Szenarien würden sich erst in Milliarden von Jahren abspielen.

Doch auf unserer zeitlichen Skala dürften die kommenden Jahre entscheidend sein, um das kosmische Schicksal besser zu verstehen. Eines steht fest: Jede Antwort wirft neue Fragen auf und fordert uns heraus, noch weiter zu forschen.

Wie funktioniert die Dunkle Energie?


Die Dunkle Energie ist eine Hypothese zur Erklärung der beschleunigten Ausdehnung des Universums. Sie wirkt wie eine abstoßende Kraft und steht der Gravitationsanziehung der Galaxien entgegen. Nachgewiesen wird sie indirekt durch die Beobachtung von Galaxien und Supernovae. Diese Messungen zeigen eine schnellere Ausdehnung als erwartet, die mit einer einfachen Gravitation nicht vereinbar ist.

Ihr Ursprung bleibt ein Rätsel. Einige Wissenschaftler vermuten, dass es sich um eine grundlegende Eigenschaft der Raumzeit handelt, während andere von einer Energie sprechen, die aus noch unbekannten Teilchen oder Feldern stammt. Das Verständnis der Dunklen Energie ist entscheidend. Ihre Natur und ihr Verhalten beeinflussen direkt das Schicksal des Universums, sei es durch einen Big Rip oder eine ewige Expansion.

Quelle: DESI Collaboration
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