Cédric - Dienstag 16 Juli 2024

Entdeckung: PFAS werden von menschlicher Haut aufgenommen

Forscher haben entdeckt, dass die als PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) bekannten sogenannten ewigen Chemikalien von der menschlichen Haut aufgenommen werden können. Diese Substanzen, die für ihre Beständigkeit in der Umwelt bekannt sind, werden häufig in verschiedenen Konsumgütern aufgrund ihrer wasserabweisenden und fleckenresistenten Eigenschaften verwendet.


Diese neue Studie, veröffentlicht in Environment International, zeigt zum ersten Mal, dass PFAS die Hautbarriere durchdringen und in den Blutkreislauf gelangen können. Diese Chemikalien sind vor allem in Kosmetika sowie in anderen Konsumgütern weit verbreitet. Trotz Vorschriften, die einige dieser Substanzen verbieten, werden viele weiterhin verwendet, und ihre toxischen Wirkungen sind noch nicht vollständig verstanden. Es ist bereits bekannt, dass PFAS durch Einnahme oder Einatmen in den Körper gelangen und schädliche Effekte wie eine Verminderung der Immunantwort, Leberprobleme und ein vermindertes Geburtsgewicht hervorrufen können.


Die Studie, geleitet von Dr. Oddný Ragnarsdóttir von der Universität Birmingham, stellt die bisher umfassendste Bewertung der Hautaufnahme von PFAS dar. Sie zeigt, dass die meisten dieser Substanzen über die Haut in den Körper gelangen können. Die Forscher untersuchten 17 häufig verwendete PFAS, indem sie diese Substanzen auf 3D-Hautmodelle aus im Labor gezüchteten menschlichen Geweben auftrugen. Diese Modelle, bestehend aus mehrschichtigen Geweben, imitieren die Eigenschaften der menschlichen Haut.

Die Ergebnisse sind alarmierend: Von den 17 getesteten PFAS zeigten 15 eine signifikante Hautaufnahme, was bedeutet, dass mindestens 5 % der Expositionsdosis die Hautbarriere durchdrangen. Beim Perfluoroktansäure (PFOA), einem der am stärksten regulierten PFAS, erreichte die Aufnahme 13,5 %, wobei 38 % zusätzlich in der Haut zurückgehalten wurden, was auf eine potenzielle langfristige Aufnahme hindeutet. Die Studie zeigte auch, dass die Länge der Kohlenstoffkette der PFAS deren Aufnahmegrad beeinflusste: Kurzkettige Verbindungen wurden leichter aufgenommen als langkettige. Beispielsweise wurde Perfluorpentansäure (PFPeA) viermal mehr aufgenommen als PFOA.

Dr. Mohamed Abdallah, Mitautor der Studie, betont die Bedeutung dieser Entdeckungen für das Verständnis der Risiken einer Hautexposition gegenüber einer großen Bandbreite von PFAS. Er appelliert an zukünftige Forschungen, die Risiken dieser toxischen Substanzen umfassend zu bewerten, anstatt sich auf eine einzelne Chemikalie zu konzentrieren. Professor Stuart Harrad, ebenfalls Mitautor, weist darauf hin, dass sich die Industrie zu kürzerkettigen PFAS hin bewegt, die als weniger giftig gelten, aber möglicherweise leichter von der Haut aufgenommen werden.

Diese Studie hebt die Notwendigkeit hervor, die Sicherheit von Produkten, die PFAS enthalten, neu zu bewerten und die Forschungsanstrengungen zu intensivieren, um deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit besser zu verstehen.

Verfasser des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Environment International
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