Cédric - Sonntag 1 September 2024

Entdeckung: Keine Komet war verantwortlich für das Aussterben der Dinosaurier, und es kam nicht von Jupiter

Vor etwa 66 Millionen Jahren markierte ein katastrophales Ereignis das Ende des Zeitalters der Dinosaurier. Dieses Ereignis steht im Zusammenhang mit dem Einschlag eines riesigen Asteroiden in der Region von Chicxulub, Mexiko. Bislang war die genaue Natur dieses Himmelskörpers und seine Herkunft umstritten.

Eine neue Studie, veröffentlicht in Science, bringt Klarheit in diese Mysterien, indem sie offenbart, dass dieser Asteroid aus dem äußeren Sonnensystem, jenseits von Jupiter, stammt und nicht von einem Kometen, wie einige vermutet hatten.


Abbildung Pixabay

Die Forscher verwendeten eine innovative Methode zur Analyse antiker Sedimentproben. Diese enthalten Ruthenium, ein chemisches Element, das in irdischen Gesteinen fehlt. Durch den Vergleich der Rutheniumisotope der Proben mit denen verschiedener Meteoritenklassen konnten sie feststellen, dass der die Erde treffende Asteroid vom kohlenstoffhaltigen Typ (Typ C) war. Dies deutet darauf hin, dass er sich jenseits der Jupiterbahn gebildet hat, in einer Region, in der Asteroiden mehr Kohlenstoff und flüchtige Elemente enthalten.


Diese Entdeckung stellt die 2021 von zwei Harvard-Forschern aufgestellte Hypothese in Frage, dass der Chicxulub-Einschlagkörper ein langperiodischer Komet war. Ihrer Theorie zufolge hätte die Gravitationswirkung der Sonne den Kometen fragmentiert, bevor ein Teil die Erde traf. Die neuen Daten bestätigen jedoch, dass das Himmelsobjekt tatsächlich ein kohlenstoffhaltiger Asteroid war, und widerlegen somit die Komet-Theorie.

Ruthenium spielte eine entscheidende Rolle bei dieser Identifikation. Die Isotope dieses Elements ermöglichen es nämlich, zwischen Asteroiden vom Typ C, die im äußeren Sonnensystem gebildet wurden, und solchen vom Typ S zu unterscheiden, die häufiger vorkommen und aus dem inneren Sonnensystem stammen. Dass der Chicxulub-Asteroid vom Typ C war, ist besonders bedeutend, da die meisten auf der Erde gefundenen Meteoriten vom Typ S sind und aus näher an der Sonne gelegenen Regionen stammen.

Die Auswirkungen dieser Entdeckung gehen über die Geschichte der Dinosaurier hinaus. Laut Mario Fischer-Gödde, Geochemiker an der Universität Köln und Hauptautor der Studie, könnte ein besseres Verständnis der Art der Asteroiden, die im Laufe der Zeit die Erde getroffen haben, Hinweise auf die Herkunft des Wassers auf unserem Planeten bieten. Er schlägt auch vor, dass, wenn andere Massensterben von Asteroiden des Typs C verursacht wurden, es wichtig wäre, diese Art von Himmelskörpern in Zukunft genau zu überwachen, da sie eine große Bedrohung für das Leben auf der Erde darstellen könnten.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Science
Ce site fait l'objet d'une déclaration à la CNIL
sous le numéro de dossier 1037632
Informations légales