Cédric - Mittwoch 21 Mai 2025

Entdeckung eines seltsamen ausgestorbenen Raubtiers mit drei Augen und scharfen Krallen 🦞

In den Burgess-Schiefern wirft ein außergewöhnliches Fossil ein neues Licht auf die Evolution der ersten Arthropoden. Mosura fentoni, mit seinen drei Augen und seiner einzigartigen Anatomie, stellt die etablierten Klassifikationen auf den Kopf.

Diese Entdeckung, veröffentlicht in Royal Society Open Science, basiert auf der Analyse von 61 bemerkenswert gut erhaltenen Exemplaren. Ihre inneren anatomischen Details, äußerst selten für Lebewesen, die 508 Millionen Jahre alt sind, bieten ein einzigartiges Fenster in die Biodiversität des Kambriums.


a) Künstlerische Rekonstruktion des Organismus, wie er lebend ausgesehen haben könnte.
b) Dorsalansicht des gesamten Körpers.
c) Ventralansicht des gesamten Körpers.
d) Querschnitt der zentralen Region (Mesotrunk).
e) Seitenansicht eines Anhangs.
f) Frontansicht eines Anhangs.
g) Seiten- und Frontansicht des fünften Segments des Anhangs (Podomer 5).
h) Anhang von unten in ausgestreckter Position.
i) Anhang von unten in eingeklappter Position.

Einige Elemente, gestrichelt dargestellt (wie Anhangsegmente oder das ringförmige Gehirn), sind hypothetisch und abgeleitet. Illustration von Danielle Dufault © Royal Ontario Museum.


Eine Anatomie zwischen Konvergenz und Einzigartigkeit


Mosura fentoni zeichnet sich durch eine Reihe von 16 abdominalen Segmenten mit Kiemen aus, ein bisher unbekanntes Merkmal bei Radiodonten, das auf spezialisierte Atmungsmechanismen hindeutet, wie sie bei einigen modernen Arthropoden zu finden sind. Diese Struktur erinnert an Atmungsanpassungen wie bei Pfeilschwanzkrebsen, obwohl diese Linien durch Hunderte von Millionen Jahren Evolution getrennt sind.

Seine breiten seitlichen Flossen und stacheligen Krallen machten ihn zu einem aktiven Räuber. Sein Spitzname "Meeresschmetterling", inspiriert von seiner Silhouette, verschleiert eine ganz andere Realität: Mosura fentoni gehörte zu einer urtümlichen Gruppe, lange vor dem Auftreten von Insekten oder Krebstieren.

Mosura fentoni besaß weder Venen noch Arterien: Die Fossilien zeigen ein offenes Kreislaufsystem. Das Herz pumpte Blut in innere Hohlräume, ein Mechanismus, der noch bei einigen heutigen Wirbellosen zu finden ist.

Ein ausgeklügeltes Sensorsystem



Das Vorhandensein von drei Augen, darunter ein zentral vergrößertes, deutet auf eine dreieckige Sichtweise hin, die für die Jagd im marinen Umfeld geeignet war. Diese Organe, zusammen mit fossilisierten Nervenbündeln, zeigen eine bereits ausgefeilte visuelle Verarbeitung, ähnlich der moderner Arthropoden.

Die Forscher betonen, dass diese fortschrittlichen Merkmale der Vorstellung einer linearen Entwicklung hin zu Komplexität widersprechen. Mosura fentoni zeigt stattdessen eine frühe Diversifizierung der Raubstrategien bereits im Kambrium.

Mehrere Exemplare stammen aus neuen Ausgrabungen im Kootenay-Nationalpark. Ihr hervorragender Erhaltungszustand bestätigt das außergewöhnliche Potenzial der Burgess-Schiefer für die Erforschung der frühen Evolution der Tiere.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Royal Society Open Science
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