Eine Kombination von Krebsmedikamenten für den Menschen hat die Lebensdauer von Mäusen um fast 30% erhöht. Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven für die Altersforschung.
Die betreffenden Medikamente, Trametinib und Rapamycin, haben sich bereits in der Krebsbehandlung beim Menschen bewährt. Getrennt verabreicht, zeigten sie bei Mäusen eine lebensverlängernde Wirkung, aber erst ihre Kombination offenbarte einen bemerkenswerten Synergieeffekt.
Die Forscher beobachteten, dass diese Medikamente auf Schlüsselkommunikationswege von Zellen im Alterungsprozess einwirken. Rapamycin zielt auf das Protein mTOR ab, während Trametinib in den RAS/Mek/Erk-Signalweg eingreift, die beide an der Vermehrung von Krebszellen beteiligt sind.
Diese in
Nature Aging veröffentlichte Studie unterstreicht das Potenzial dieser Moleküle als mögliche Geroprotektoren. Sie könnten nicht nur das Leben verlängern, sondern auch die Gesundheit älterer Menschen verbessern, indem sie das Auftreten altersbedingter Krankheiten verzögern.
Die mit beiden Medikamenten behandelten Mäuse erlebten eine bis zu 29%ige Steigerung ihrer Lebenserwartung. Diese Verbesserung ging mit einer Verringerung chronischer Entzündungen und einer Verzögerung der Krebsentwicklung einher.
Die Autoren der Studie bleiben hinsichtlich der Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen vorsichtig. Dennoch planen sie klinische Studien, um die Wirksamkeit dieser Kombination beim Menschen zu bewerten, insbesondere ihr Potenzial zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen.
Die Optimierung der Trametinib-Dosierung ist für die Forscher eine Priorität, um dessen Nutzen zu maximieren und gleichzeitig Nebenwirkungen zu minimieren. Dieser Ansatz könnte einen Wendepunkt in unserer Sicht auf die Behandlung des Alterns markieren.
Wie können Krebsmedikamente das Altern beeinflussen?
Medikamente wie Rapamycin und Trametinib zielen auf spezifische Stoffwechselwege ab, die eine zentrale Rolle im Alterungsprozess spielen. Durch die Hemmung dieser Wege können sie degenerative Prozesse verlangsamen, die mit dem Alter zusammenhängen.
Rapamycin wirkt beispielsweise auf das Protein mTOR, einen wichtigen Regulator des Zellwachstums. Seine Hemmung kann Entzündungen reduzieren und die Langlebigkeit fördern, indem es die Wirkung einer kalorienreduzierten Ernährung nachahmt.
Trametinib hingegen greift in den RAS/Mek/Erk-Signalweg ein, der an der Zellvermehrung beteiligt ist. Seine Wirkung kann die Ansammlung von Zellschäden verhindern, die zum Altern und zu chronischen Krankheiten beitragen.
Zusammen könnten diese Medikamente einen synergistischen Ansatz bieten, um mehrere Aspekte des Alterns gleichzeitig anzugehen, und den Weg für innovative Kombinationstherapien ebnen.
Quelle: Nature Aging