Cédric - Dienstag 29 Oktober 2024

Entdeckung: Die Wirksamkeit von Medikamenten kann je nach Hautfarbe variieren

Der Einfluss der Hautfarbe auf medizinische Behandlungen könnte unser Verständnis von Medikamenten verändern. Eine aktuelle Untersuchung lenkt die Aufmerksamkeit auf einen oft übersehenen Faktor: Melanin. Dieses Pigment, das für die Färbung unserer Haut verantwortlich ist, könnte eine entscheidende Rolle bei der Wirksamkeit von Medikamenten spielen.

Melanin verhält sich wie ein Schwamm und interagiert mit bestimmten Medikamenten, wodurch deren Aufnahme beeinflusst wird. Dies stellt die Gültigkeit standardisierter Dosierungen infrage, die keine Rücksicht auf Pigmentvariationen nehmen. Diese Entdeckung fordert ein Umdenken bei klinischen Studien, um vielfältigere Bevölkerungsgruppen einzubeziehen.


Illustrationsbild Pexels

Eine Studie der Universität von Kalifornien in Riverside zeigt, dass Melanin eine überraschende Affinität zu bestimmten medizinischen Verbindungen hat. Die Forscher vermuten, dass diese Interaktion die Wirksamkeit bestimmter Behandlungen verlangsamen könnte. Infolgedessen könnten Menschen mit dunklerer Haut nicht dieselben Effekte wie andere erleben.


Nikotin ist ein markantes Beispiel für diese Interaktion. Studien haben gezeigt, dass Melanin sich an Nikotin bindet, was Fragen zur Wirksamkeit von Nikotinpflastern bei Rauchern mit dunkler Haut aufwirft. Die Forscher beschäftigen sich mit den Auswirkungen dieser Unterschiede auf gängige medizinische Behandlungen.

Traditionelle klinische Studien bevorzugen oft weiße Menschen mit nord-europäischer Herkunft. Die Forscher betonen, dass diese Praxis geändert werden muss. Genetische Unterschiede, die bis zu 20 % der Medikamente betreffen können, erfordern Studien an vielfältigeren Gruppen.

Die Wissenschaftler fordern eine Neuausrichtung der Forschungspraxis, indem 3D-Modelle menschlicher Haut mit unterschiedlichen Pigmentierungsgraden integriert werden. Dies würde eine genauere Bewertung ermöglichen, wie Medikamente mit verschiedenen Hauttönen interagieren. Ein Ansatz, der die pharmazeutische Entwicklung revolutionieren könnte.

Sophie Zaaijer, Mitautorin der Studie, betont die Bedeutung der Inklusion. Die Hautpigmentierung muss in die Sicherheits- und Dosierungsbewertungen einbezogen werden. Die Forscher fordern die Industrie auf, ihre Protokolle an die Bedürfnisse von Patienten unterschiedlicher Herkunft anzupassen.

Verfasser des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Human Genomics
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