Die Fähigkeit einiger Bakterien, schwere Krankheiten zu verursachen, könnte auf einer einfachen genetischen Mutation beruhen, eine Entdeckung, die Wege im Kampf gegen die Antibiotikaresistenz eröffnet.
Australische Forscher der Universität Queensland und von Mater Research haben ein Phänomen im Zusammenhang mit dem Bakterium
E. coli beleuchtet. Im Gegensatz zu seinen harmlosen Artgenossen erwerben bestimmte Stämme von
E. coli eine Mutation, die es ihnen nicht erlaubt, Cellulose zu produzieren, wodurch sie in der Lage sind, schwere, sogar tödliche Infektionen beim Menschen auszulösen. Diese Entdeckung, angeführt von Professor Mark Schembri, Dr. Nhu Nguyen und Associate Professor Sumaira Hasnain, könnte die Bekämpfung der Antibiotikaresistenz, eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, beeinflussen.
Ein Team australischer Forscher hat eine Mutation bei E. coli entdeckt, die die Produktion von Cellulose verhindert und neue Perspektiven im Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien bietet.
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Die betreffende Mutation beeinflusst den Mechanismus der Celluloseproduktion, ein Kohlenhydrat, das sowohl in Pflanzen und Algen als auch in für den Organismus nützlichen Bakterien vorkommt. Die mutierten
E. coli-Bakterien, denen diese Fähigkeit fehlt, werden virulenter und begünstigen ihre Ausbreitung in lebenswichtigen Organen wie der Leber, der Milz oder auch dem Gehirn. Das Fehlen der Celluloseproduktion führt zudem zu einer erhöhten Entzündung im Darm, was es den Bakterien ermöglicht, die Darmbarriere zu überwinden und sich im ganzen Organismus auszubreiten.
Die Implikationen dieser Entdeckung sind weitreichend. Sie bieten ein besseres Verständnis der Mechanismen, durch die bestimmte Stämme von
E. coli schwere Infektionen wie Sepsis, neonatale Meningitis und Harnwegsinfektionen verursachen. Darüber hinaus eröffnen sie den Weg zu neuen Strategien zur Prävention von Infektionen, die in einer Zeit, in der die Bedrohung durch Superbakterien, die gegen alle verfügbaren Antibiotika resistent sind, zunimmt, wesentlich sind.
Die Bedeutung dieser Arbeit kann nicht genug betont werden, zumal
E. coli zu den Pathogenen gehört, die am meisten an der Antibiotikaresistenz beteiligt sind. Im Jahr 2019 wurde diese Resistenz weltweit mit fast 5 Millionen Todesfällen in Verbindung gebracht, wovon mehr als 800.000 allein auf
E. coli zurückzuführen waren. Mit dieser Studie, die in
Nature Communications veröffentlicht wurde, leistet das australische Team einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit.
Quelle: Nature Communications