Cédric - Dienstag 1 Juli 2025

🧬 Ein wissenschaftlicher Durchbruch: Diese von zwei VĂ€tern abstammenden MĂ€use sind fruchtbar

Zum ersten Mal haben MÀuse, die von zwei biologischen VÀtern abstammen, gesunden Nachwuchs gezeugt. Dieser Fortschritt beruht auf einer neuartigen genetischen Manipulation und eröffnet unerwartete Perspektiven in der Reproduktionsbiologie.

Die Androgenese, ein natĂŒrliches PhĂ€nomen bei einigen Arten, galt bislang bei SĂ€ugetieren als unmöglich. Ein chinesisches Team hat jedoch dieses Hindernis ĂŒberwunden, indem es SchlĂŒsselmechanismen der Epigenetik modifizierte. Diese Entdeckung beleuchtet die Grenzen, die die Evolution setzt, und die Möglichkeiten, die die Gentechnik bietet.


Erwachsene androgenetische MĂ€use.
Quelle: Yanchang Wei


Das Hindernis der genomischen PrÀgung


Bei SĂ€ugetieren ĂŒbertrĂ€gt jeder Elternteil epigenetische Markierungen, die die Genexpression regulieren. Diese „PrĂ€gungen“ unterscheiden sich je nach mĂŒtterlicher oder vĂ€terlicher Herkunft und verhindern die Entwicklung von Embryonen, die nur von einem Geschlecht abstammen. Die Forscher identifizierten sieben kritische Regionen, in denen diese Markierungen neu ausbalanciert werden mĂŒssen, um gesunden Nachwuchs zu gewĂ€hrleisten.


Das Team nutzte CRISPR, um diese Bereiche in Spermien zu modifizieren und so die Markierungen nachzuahmen, die normalerweise von der Eizelle stammen. Die aus zwei VĂ€tern gewonnenen Embryonen wurden anschließend in LeihmĂŒtter implantiert. Nur 3 von 259 Embryonen ĂŒberlebten, davon 2 bis ins Erwachsenenalter, und ihre spĂ€tere Fruchtbarkeit bestĂ€tigt das Prinzip.

Dieser Ansatz unterstreicht die zentrale Rolle der genomischen PrĂ€gung in der Embryonalentwicklung. Die adulten androgenetischen MĂ€use zeigten eine normalisierte Genexpression, im Gegensatz zu unmodifizierten Embryonen, die nicht ĂŒber frĂŒhe Entwicklungsstadien hinauskamen.

Anwendungen und Grenzen


Auch wenn die Erfolgsrate gering bleibt, beweist diese Studie, dass eine lebensfĂ€hige Entwicklung ohne mĂŒtterlichen genetischen Beitrag möglich ist. Potenzielle Anwendungen umfassen den Erhalt bedrohter Arten oder die UnterstĂŒtzung mĂ€nnlicher Paare. Doch die ethischen und technischen Risiken bleiben erheblich.

Die Forscher betonen, dass Parthenogenese (Embryonen aus zwei MĂŒttern) wesentlich einfacher umzusetzen ist. Die Androgenese erfordert schwierigere Anpassungen, was unterschiedliche evolutionĂ€re ZwĂ€nge widerspiegelt. Diese Unterschiede könnten ihre Seltenheit in der Natur erklĂ€ren.

Langfristig könnte diese Technik die Fruchtbarkeitsbehandlungen oder die Erforschung von Krankheiten im Zusammenhang mit der genomischen PrÀgung verbessern. Doch ihr Einsatz beim Menschen ist aufgrund der Risiken und ethischen Fragen noch Jahrzehnte entfernt.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: PNAS
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