Adrien - Montag 26 Februar 2024

Ein Riese in einem so jungen Universum: Wie ist das möglich?

Beim Durchforsten der Tiefen des Weltraums hat das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) eine so massive Galaxie entdeckt, dass sie die aktuellen Theorien der Kosmologie infrage stellt. Die Galaxie, benannt ZF-UDS-7329, enthält mehr Sterne als die Milchstraße und hat sich nur 800 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet. Damit fordert sie die Standardmodelle heraus, die die Existenz von Dunkler Materie für die Bildung von Galaxien als notwendig erachten.


Die Galaxie ZF-UDS-7329.
Bild: JWST NIRCAM

Die Forscher, die ihre Entdeckungen am 14. Februar in der Zeitschrift Nature veröffentlicht haben, stehen vor einem Rätsel. Wie kann eine Galaxie eine solche Masse erreichen, ohne von Dunkler Materie beeinflusst zu werden, einem wesentlichen Bestandteil nach dem Standardmodell der Kosmologie für die Kohäsion neugeborener Galaxien? Diese Frage zwingt Wissenschaftler dazu, unser Verständnis von der Bildung der ersten Strukturen im Universum zu überdenken.


Die Beobachtung von ZF-UDS-7329 durch das JWST ermöglichte es, bis zu 11,5 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zu blicken und offenbarte, dass die Sterne dieser Galaxie vor etwa 13 Milliarden Jahren entstanden sind. Diese Entdeckung wirft Fragen darüber auf, wann und wie die ersten Galaxien gebildet wurden. Nach den aktuellen Theorien hätten Halos von Dunkler Materie, zusammen mit Gasen, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der ersten Galaxien gespielt. Die Existenz von ZF-UDS-7329, gebildet ohne ausreichend Dunkle Materie, stellt dieses Konzept jedoch infrage.

Die Forscher stehen nun vor der Herausforderung zu verstehen, wie diese Galaxien sich so schnell formen konnten. Die Entdeckung regt dazu an, nach weiteren ähnlichen Galaxien zu suchen, was die vorgefassten Meinungen über die galaktische Bildung in Frage stellen könnte.

Quelle: Nature
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