Cédric - Donnerstag 21 November 2024

Ein beispielloses chinesisches Projekt: eine Probe von der Atmosphäre der Venus sammeln 🚀

China hat sich das Ziel gesetzt, eine Probe der Venus-Atmosphäre zu sammeln. Ein Vorhaben, das sowohl Erstaunen als auch Neugierde unter den Forschern hervorruft.

Diese Mission unterstreicht das wachsende Interesse an unserem Nachbarplaneten, der zu einem bevorzugten Ziel für große Raumfahrtbehörden geworden ist.


Künstlerische Darstellung einer Sonde in der Venus-Atmosphäre

China hat kürzlich seine wissenschaftliche Weltraum-Roadmap bis 2050 vorgestellt. Ein ehrgeiziges Programm, das den Mond, den Mars, den Jupiter und die Sonne umfasst – mit einem unerwarteten Zusatz: der Venus. Die ursprünglich nur als Orbitalmission geplante Mission hat jetzt das Ziel, eine Probe der Venus-Atmosphäre zur Erde zurückzubringen. Diese wertvolle Probe könnte Informationen liefern, die auf andere Weise nicht zugänglich wären.


Chinesische Wissenschaftler beabsichtigen, diese giftige Atmosphäre im Labor zu analysieren, ein „Heiliger Gral“ der planetaren Erforschung, der weit über die Vor-Ort-Analyse hinausgeht. Die technische Durchführbarkeit bleibt jedoch ungewiss. Konzepte für in der feindlichen Venus-Atmosphäre schwebende Ballons sind seit den 1960er-Jahren in Betracht gezogen worden, aber eine Lösung dieses Umfangs wurde bisher nicht festgelegt.

Die Vorstellung dieses Plans fand auf dem Internationalen Astronautischen Kongress (IAC) in Mailand statt. Der Chefingenieur Guoping Li nannte Mond-, Mars- und Venusmissionen als kurzfristige Prioritäten. Neben der Venus plant China auch den Einsatz von Weltraumteleskopen zur Untersuchung der Sonne und zur Erkundung von Exoplaneten, was das wachsende Weltraumambitionen des Landes unterstreicht.

Diese Roadmap markiert einen Wendepunkt im globalen Weltraumwettbewerb. Während die USA ihre Führungsrolle bewahren, könnte Europa angesichts der chinesischen Fortschritte ins Hintertreffen geraten.

Was macht die Atmosphäre der Venus so einzigartig?


Die Atmosphäre der Venus gehört zu den dichtesten und komplexesten im Sonnensystem. Mit einem Anteil von 96 % Kohlendioxid erzeugt sie einen extremen Treibhauseffekt, der die Venus mit einer Oberflächentemperatur von 475 °C zum heißesten Planeten unseres Systems macht.

Diese dichte Atmosphäre enthält außerdem Schwefelsäurewolken, was die Bedingungen für jegliche Erforschung sehr feindselig macht. Dennoch glauben einige Wissenschaftler, dass gemäßigte Höhenlagen dieser Atmosphäre potenziell mikrobielle Lebensformen beherbergen könnten.

Die Untersuchung von Proben aus der Venus-Atmosphäre könnte ein tieferes Verständnis der komplexen Chemie dieses Planeten, seiner Entstehung und seiner Entwicklung ermöglichen. Wissenschaftler hoffen, organische Verbindungen oder Hinweise auf ungewöhnliche chemische Aktivität zu finden, die potenzielle Hinweise auf eine frühere Bewohnbarkeit liefern könnten.

Eine Analyse auf der Erde würde eine beispiellose Präzision bieten, weit detaillierter als alles, was Sonden vor Ort leisten können. Die gewonnenen Daten könnten auch dabei helfen, den extremen Treibhauseffekt auf der Venus besser zu verstehen, was entscheidend für das Studium der Atmosphären von Exoplaneten ist.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Space News
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