Eine neue Studie zeigt, dass Schulkinder, die mehr Isoflavone aus Sojabohnen-basierten Lebensmitteln zu sich nehmen, bessere Denk- und Aufmerksamkeitsfähigkeiten aufweisen. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für zukünftige Forschungen, um zu verstehen, wie Sojabohnen-basierte Lebensmittel die kognitiven Fähigkeiten von Kindern verbessern können.
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Isoflavone sind natürliche Verbindungen, die in verschiedenen Pflanzen vorkommen, insbesondere in Sojabohnen und daraus hergestellten Produkten. Während frühere Forschungen bei Erwachsenen darauf hindeuteten, dass Sojabohnen-Isoflavone das Gedächtnis verbessern können, waren die Vorteile bei Kindern bis jetzt nicht gut untersucht.
Ajla Bristina, Doktorandin der Neurowissenschaften an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign, erklärte: „Sojabohnen-basierte Lebensmittel sind oft kein Bestandteil der Ernährung von Kindern in den USA. Unsere Studie liefert Beweise für die Bedeutung der in diesen Lebensmitteln enthaltenen Nährstoffe für die kognitive Entwicklung von Kindern.“ Bristina präsentierte diese Ergebnisse auf der Konferenz NUTRITION 2024, dem jährlichen Treffen der American Society for Nutrition, das vom 29. Juni bis 2. Juli in Chicago stattfand.
Um die potenziellen Vorteile von Sojabohnen-Isoflavonen zu untersuchen, analysierten die Forscher bestehende Daten aus einer Querschnittsstudie mit 128 Kindern im Alter von 7 bis 13 Jahren. Sie nutzten siebentägige Ernährungsprotokolle, um die durchschnittliche Nahrungsaufnahme jedes Kindes zu berechnen, einschließlich der Mengen an Makronährstoffen, Mikronährstoffen, Vitaminen und konsumierten Isoflavonen. Die allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten der Kinder wurden mit papierbasierten Tests bewertet, die ihrem schulischen Niveau angepasst waren. Die Aufmerksamkeit wurde mit einer computergestützten Aufgabe, bekannt als Flanker-Aufgabe, gemessen, während die elektroenzephalografische (EEG) Aktivität die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Aufmerksamkeit erfasste.
Die Analyse ergab, dass die Kinder im Allgemeinen geringe Mengen an Sojabohnen-basierten Lebensmitteln konsumierten. Diejenigen, die mehr davon aßen, zeigten jedoch schnellere Reaktionen bei den Aufmerksamkeitsaufgaben und eine schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit. Es wurde keine Verbindung zwischen der Isoflavonaufnahme und den allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten festgestellt.
Die Kinder der Studie konsumierten durchschnittlich 1,33 mg Isoflavone pro Tag, was zwar relativ gering ist, aber den zuvor für die USA berichteten Werten entspricht. Zum Vergleich: Eine Portion von 240 ml Sojamilch liefert etwa 28 mg Isoflavone, eine Portion Tofu etwa 35 mg und eine halbe Tasse gedämpftes Edamame etwa 18 mg.
Ajla Bristina empfiehlt Snacks wie geröstetes Edamame, Sojanüsse oder Sojamilch, um mehr Soja in die Ernährung zu integrieren. Tofu, Tempeh oder Soja-Nuggets sind ebenfalls gute Optionen für Mahlzeiten.
Bristina betont, dass „korrelative Studien wie diese nur der erste Schritt sind. Um die Auswirkungen des Konsums von Sojabohnen-basierten Lebensmitteln auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und die genaue Menge an Isoflavonen zu verstehen, die erforderlich ist, um schnellere Reaktionszeiten zu erreichen, sind interventionelle Ansätze erforderlich.“ Um dies genauer zu untersuchen, hat das Forschungsteam kürzlich eine klinische Studie gestartet, die die Auswirkungen von Sojabohnen-basierten Lebensmitteln auf die Denkfähigkeiten, Sexualhormone, metabolische Gesundheit und Darmgesundheit untersucht.
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: EurekAlert