Cédric - Freitag 4 Oktober 2024

Dieser Patient mit Charcot-Krankheit nutzt Alexa ausschließlich durch Gedanken

Der Gedanke wird zur Brücke zur Technologie. Mark, ein 64-jähriger Amerikaner mit amyotropher Lateralsklerose (Charcot-Krankheit), ebnet den Weg zu einer neuen Ära der Kommunikation.

Dank eines innovativen Hirnimplantats ist er nun in der Lage, Alexa, den Sprachassistenten von Amazon, ausschließlich durch Gedanken zu steuern. Diese technologische Meisterleistung, entwickelt von der Firma Synchron, könnte das Leben von Menschen mit Lähmungen grundlegend verändern.


Das Implantat, das über ein minimalinvasives Verfahren in die Drosselvene eingesetzt wurde, erfasst neuronale Signale, ohne dass ein direkter Eingriff am Gehirn erforderlich ist. Es verbindet sich mit verschiedenen Geräten, darunter auch Amazons Fire-Tablets, sodass Mark Haushaltsgeräte steuern und auf digitale Unterhaltungsangebote zugreifen kann.


Neben grundlegenden Befehlen wie der Steuerung von Lampen und Videoanrufen ermöglicht das Implantat auch den Kauf von Produkten und das Lesen von Büchern online. Die Integration dieser Technologie mit Smart-Home-Systemen zeigt ein beispielloses Potenzial zur Personalisierung für die Nutzer.

Synchron, unter der Leitung von Thomas Oxley, erforscht bereits weitere Anwendungen dieser Gehirn-Maschine-Schnittstelle in Zusammenarbeit mit großen Technologieunternehmen wie OpenAI und Apple. Diese Entwicklungen könnten die Fähigkeiten von Hirnimplantaten noch weiter ausbauen.

Das Unternehmen führte bereits Tests mit mehreren Teilnehmern in den USA und Australien durch. Es plant, eine größere Studie zu starten, um die Wirksamkeit dieser Technologie an einer größeren Zahl von Nutzern zu bewerten.


Der Wettbewerb im Bereich der Gehirn-Maschine-Schnittstellen ist stark. Unternehmen wie Neuralink, gegründet von Elon Musk, konkurrieren ebenfalls darum, ähnliche Lösungen anzubieten. Allerdings hat bislang noch kein Unternehmen die Zulassung für eine allgemeine Vermarktung erhalten.

Neuralink beispielsweise hat kürzlich Fortschritte bei seinem eigenen Implantat angekündigt, das darauf abzielt, eine Interaktion des Gehirns mit digitalen Geräten zu ermöglichen. Diese Entwicklungen verdeutlichen das wachsende Interesse an Technologien zur Gehirnsteuerung.

Die Charcot-Krankheit, oder ALS, macht solche Innovationen unerlässlich. Für Betroffene dieser degenerativen Erkrankung, die Beweglichkeit und Kommunikation beeinträchtigt, bieten diese Implantate einen Hoffnungsschimmer, eine gewisse Autonomie zurückzugewinnen.

Die Technologie von Synchron, die eine Brücke zwischen Neurotechnologie und gängigen Verbrauchertools schlägt, markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einem autonomeren Leben für Menschen mit schweren Behinderungen.

Was ist Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)?



Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS), auch als Charcot-Krankheit bekannt, ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung. Sie schädigt Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark, was zu einer fortschreitenden Muskellähmung führt.

Bei den Betroffenen verschlechtern sich die motorischen Fähigkeiten und die Fähigkeit zu sprechen, oft bis hin zur vollständigen Lähmung. Diese Krankheit endet in der Regel innerhalb weniger Jahre tödlich, mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 3 bis 5 Jahren nach der Diagnose.

Was ist eine Gehirn-Maschine-Schnittstelle (BCI)?


Eine Gehirn-Maschine-Schnittstelle (BCI), auch Gehirn-Computer-Schnittstelle genannt, ist eine Technologie, die eine direkte Kommunikation zwischen dem Gehirn und einem externen Gerät ermöglicht. Sie erfasst neuronale Signale, oft über implantierte Elektroden, und wandelt sie in Befehle um, um elektronische Geräte, wie Computer oder Smart-Home-Geräte, zu steuern.

BCIs sind besonders vielversprechend für gelähmte Menschen, da sie eine Interaktion mit digitalen Technologien ermöglichen, ohne auf andere Kommunikationsformen wie Sprache oder Berührung angewiesen zu sein.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Business Wire
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