Adrien - Freitag 9 August 2024

Diese Sterne drehen sich langsamer am Äquator: warum?

Ein faszinierendes Phänomen umgibt die Rotation von V889 Herculis, einem Stern, der ähnlich ist wie unsere Sonne, aber auch so unterschiedlich. Dieser Stern, der etwa 115 Lichtjahre entfernt ist, stellt die etablierten Sternmodelle in Frage, indem er mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Grad Breite rotiert, im Gegensatz zu unserer Sonne, die ihre maximale Geschwindigkeit am Äquator erreicht.


V889 Herculis, ein naher Stern, dreht sich am schnellsten bei einer Breite von etwa 40 Grad. Dieses ungewöhnliche Rotationsprofil stellt die etablierten Sternmodelle in Frage.
Credit: Jani Närhi, Universität Helsinki

Forscher der Universität Helsinki haben diese atypische Rotation entdeckt, indem sie eine innovative statistische Methode auf bekannte Daten angewandt haben. Die entdeckten Anomalien deuten darauf hin, dass unser Verständnis von Sternendynamik und magnetischen Dynamos unvollständig ist.

Mikko Tuomi, der die Studie koordinierte, betont, dass diese Entdeckung entscheidend ist, um die Physik der Sterne besser zu verstehen, besonders um Phänomene der Sonnenaktivität wie Sonnenflecken und Eruptionen vorherzusagen.


Die Sterne, dynamische Plasmasphären, haben keine festen Oberflächen. Ihre differentielle Rotation wird durch die Konvektion des Plasmas verursacht, was die Rotationsgeschwindigkeit in verschiedenen Breiten beeinflusst. Jedoch beeinflussen auch Faktoren wie Sternmasse, Alter, chemische Zusammensetzung, Rotationsperiode und Magnetfeld dieses Phänomen.

Das Team untersuchte auch einen zweiten Stern, LQ Hydrae, der eine gleichmäßigere Rotation zeigte. Diese Ergebnisse wurden durch langfristige Beobachtungen im Fairborn Observatory unter der Leitung des Senior Astronomers Gregory Henry erzielt, die es ermöglichten, die Helligkeitsvariationen über mehrere Jahrzehnte hinweg zu verfolgen.

Die Zielsterne, V889 Herculis und LQ Hydrae, sind sehr jung, etwa 50 Millionen Jahre alt, und drehen sich schnell, mit Rotationsperioden von etwa anderthalb Tagen. Diese Beobachtungen liefern detaillierte Rotationszyklen, die essentiell sind für das Verständnis der Physik junger und aktiver Sterne.

Quelle: Astronomy & Astrophysics
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