Eine gelähmte Frau zeichnet die Buchstaben ihres Vornamens auf einen Computerbildschirm. Diese einfache Geste, die für sie seit zwanzig Jahren unmöglich war, wurde allein durch die Kraft ihrer Gedanken vollbracht.
Diese Leistung wird durch ein Hirnimplantat ermöglicht, das vom Unternehmen Neuralink entwickelt wurde. Die Ausrüstung, die aus einer klinischen Studie stammt, erfasst und decodiert die Signale, die vom motorischen Cortex ausgehen. Anschließend übersetzt sie die Bewegungsabsicht in digitale Befehle.
Eine innovative Gehirn-Computer-Schnittstelle
Das N1-Implantat, von der Größe einer Münze, wird während eines chirurgischen Eingriffs in den Schädel eingesetzt. 128 mit Elektroden bestückte Fäden werden in die Region des Cortex eingeführt, die die Bewegungen steuert. Diese Vorrichtung zeichnet die neuronale Aktivität mit hoher Präzision auf.
Die Hirnsignale werden drahtlos an einen externen Computer übertragen, dann analysiert ein Algorithmus der künstlichen Intelligenz sie in Echtzeit. Er lernt, bestimmte neuronale Muster mit Aktionen auf dem Bildschirm zu verknüpfen.
Die Patientin, identifiziert als P9 (ihr richtiger Name ist Audrey Crews), musste ein intensives kognitives Training absolvieren. Sie musste sich vorstellen, ihre Hand zu bewegen, um den Cursor zu steuern, dann ermöglichte die neuronale Plastizität ihrem Geist, sich an diese neue Schnittstelle anzupassen.
Vielversprechende Ergebnisse für die Autonomie
Nur wenige Tage nach der Aktivierung des Implantats skizzierte die Patientin ihren Vornamen. Diese Demonstration geht über die einfache grundlegende Steuerung eines Cursors hinaus, sie beinhaltet eine Abfolge von willentlichen mentalen Befehlen.
Ein zweiter Patient, bezeichnet als P8 (Nick Wray), berichtete ebenfalls von einem Zuwachs an digitaler Autonomie: Er nutzt die Schnittstelle nun, um im Internet zu surfen und zu kommunizieren. Diese schnellen Fortschritte überraschen sogar die Forscher.
Auch wenn diese Technologie die verlorene physische Motorik nicht wiederherstellt, bietet sie für tetraplegische Menschen eine Brücke in die digitale Welt. Das Ziel ist, ihnen wieder Zugang zu Kommunikation und Information zu ermöglichen.
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: X (ehemals Twitter)