Cédric - Sonntag 29 September 2024

Die Wissenschaftler sind besorgt: Rekordkonzentration an CH4, 80-mal wärmer als CO2

Die Methankonzentrationen (CH4) erreichen Rekordwerte. Dieses Gas, das weit weniger Medienaufmerksamkeit erhält als Kohlendioxid, beschleunigt gefährlich den Klimawandel. Eine neue Studie des Global Carbon Project schlägt Alarm.

Während die Versprechen zur Reduzierung der Methanemissionen zunehmen, steigen die Zahlen weiter an. Die Lage erscheint unlösbar, trotz der bei der COP26 in Glasgow im Jahr 2021 gemachten Zusagen.


Illustrationsbild Pixabay

Methan hat eine 80-mal stärkere Erwärmungswirkung als Kohlendioxid über einen Zeitraum von 20 Jahren. Seit der vorindustriellen Ära ist es für ein Drittel der globalen Erwärmung verantwortlich. Dennoch wird es in den Klimapolitiken oft vernachlässigt, obwohl seine Lebensdauer in der Atmosphäre relativ kurz ist (12 Jahre im Vergleich zu mehreren Jahrhunderten bei Kohlendioxid) und jede konkrete Maßnahme schnell spürbare Effekte haben kann.


Im Jahr 2020 erreichten die Methanemissionen einen Rekordwert von 400 Millionen Tonnen. Diese Zahl steigt weiter an, obwohl sich mehr als 100 Länder verpflichtet haben, diese Emissionen bis 2030 um 30 % zu reduzieren. Ein Pakt, der bereits jetzt gefährdet erscheint.

Die Landwirtschaft, fossile Brennstoffe und Abfälle sind die Hauptquellen für menschengemachtes Methan. Zu den größten Emittenten gehören China, Indien, die USA, Brasilien und Russland, während Europa und Australien es geschafft haben, ihre Emissionen zu reduzieren.

Dabei gibt es Lösungen, um diese Emissionen zu begrenzen. Die Erkennung und Reparatur von Lecks, die Rückgewinnung ausströmender Gase und eine bessere Abfallwirtschaft könnten zu einer raschen Verringerung der Methanemissionen beitragen. In der Landwirtschaft könnten Anpassungen bei der Viehfütterung und das Management organischer Abfälle ebenfalls helfen.

Bei den letzten Verhandlungen der UNO wurde jede Erwähnung der Abschaffung fossiler Brennstoffe gestrichen. Diese Entscheidung verdeutlicht die weiterhin bestehende Kluft zwischen politischen Erklärungen und konkreten Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen.

Die Wissenschaftler betonen: Es ist dringend erforderlich zu handeln. Es geht nicht mehr um Versprechen, sondern um konkrete Maßnahmen, um den weltweiten Temperaturanstieg zu bremsen. Durch gezielte Maßnahmen gegen Methan könnte die kurzfristige Erwärmung signifikant verlangsamt werden.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Environmental Research Letters
Ce site fait l'objet d'une déclaration à la CNIL
sous le numéro de dossier 1037632
Informations légales