Cédric - Montag 10 März 2025

Die Pupillen verraten unsere Gehirnaktivität 👁️

Die Pupillen, diese kleinen schwarzen Kreise in der Mitte unserer Augen, könnten bald ein Schlüssel zum Verständnis des Schlafs werden. Ein Forscherteam hat entdeckt, dass ihre Größe während des Schlafs ständig variiert und eine viel intensivere Gehirnaktivität widerspiegelt, als bisher angenommen.


Diese Studie, die von Wissenschaftlern der ETH Zürich durchgeführt wurde, zeigt, dass das Gehirn auch während der Ruhephasen teilweise wach bleibt. Die Pupillen verraten durch ihre Größenänderungen diese Schwankungen der Gehirnaktivität und bieten somit ein neues Werkzeug zur Erforschung der Schlafmechanismen.

Die Pupillen als Zeugen der Gehirnaktivität


Die Forscher haben eine neuartige Technik entwickelt, um die Pupillen während des Schlafs zu beobachten. Mit einem Gerät, das die Augen offen hält, konnten sie die Pupillenveränderungen über mehrere Stunden hinweg verfolgen. Diese Messungen zeigten, dass die Pupillen auf verschiedene Schlafphasen reagieren, wie zum Beispiel auf langsame Wellen oder Schlafspindeln.


Diese Schwankungen spiegeln den Wachzustand des Gehirns wider und stellen die Vorstellung eines völlig inaktiven Gehirns während der Ruhe in Frage. Die Forscher beobachteten auch, dass das Gehirn je nach Aktivierungsniveau unterschiedlich auf akustische Reize reagiert, was sich in Veränderungen der Pupillengröße äußert.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Pupillen als präzise Indikatoren der Gehirnaktivität fungieren. Diese Entdeckung ebnet den Weg für ein besseres Verständnis der Schlafmechanismen und ihrer Verbindung zu essentiellen Funktionen wie Gedächtnis oder Wachheitsregulation.

Vielversprechende Auswirkungen auf die Schlafmedizin


Diese Entdeckungen könnten die Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen revolutionieren. Durch die Analyse der Pupillendynamik hoffen die Forscher, Pathologien wie Schlaflosigkeit oder posttraumatischen Stress besser zu verstehen. Diese Schwankungen könnten auch als Marker zur Überwachung des Wachzustands bei komatösen Patienten dienen.

Langfristig könnte diese Technologie außerhalb spezialisierter Labore, beispielsweise in Krankenhäusern, eingesetzt werden. Sie würde die Überwachung von Patienten mit Schlafstörungen oder Bewusstseinsstörungen verbessern und somit präzisere und weniger invasive Diagnosewerkzeuge bieten.

Die Pupillen, als Fenster zum Gehirn, eröffnen neue Perspektiven für die Forschung und Medizin. Diese Fortschritte könnten auch zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer beitragen, indem sie Hinweise auf Fehlfunktionen der Gehirnaktivierung liefern.

Um mehr zu erfahren: Warum ändern sich die Pupillen in ihrer Größe?


Die Größe der Pupillen wird durch Muskeln der Iris reguliert, die sich als Reaktion auf Licht und Gehirnaktivität zusammenziehen oder ausdehnen. Diese Veränderungen werden vom autonomen Nervensystem gesteuert, das die unwillkürlichen Funktionen des Körpers verwaltet. Während des Schlafs spiegeln die Pupillenschwankungen den Aktivierungszustand des Gehirns wider und bieten somit einen wertvollen Indikator für die neuronale Aktivität.


Die Pupillen reagieren auch auf interne Reize wie Emotionen oder Stresslevel. Zum Beispiel weiten sie sich bei Überraschung oder Angst schnell aus. Diese Reaktionen sind mit der Aktivität tiefer Gehirnregionen wie dem Locus coeruleus verbunden, der eine Schlüsselrolle bei der Modulation von Wachheit und Aufmerksamkeit spielt.

Während des Schlafs korrelieren die Pupillenschwankungen mit spezifischen Phasen wie Schlafspindeln oder langsamen Wellen. Diese Variationen ermöglichen es den Forschern, die Mechanismen der Schlafregulation zu untersuchen und besser zu verstehen, wie das Gehirn von einem Ruhezustand in einen teilweisen Wachzustand übergeht.

Schließlich könnten die Veränderungen der Pupillengröße als Marker zur Diagnose von Schlafstörungen oder Fehlfunktionen der Gehirnaktivierung dienen. Dieser nicht-invasive Ansatz eröffnet neue Perspektiven für die neurowissenschaftliche Forschung und die Schlafmedizin.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Nature Communications
Ce site fait l'objet d'une déclaration à la CNIL
sous le numéro de dossier 1037632
Informations légales