Haie folgen einem mathematischen Gesetz in Bezug auf ihre Größe. Eine aktuelle Studie nutzt 3D-Modelle, um diese biologische Regel zu untersuchen.
Die im Journal
Royal Society Open Science veröffentlichte Forschung zeigt, dass Haie nahezu perfekt dem "Zwei-Drittel-Gesetz" entsprechen. Dieses Gesetz beschreibt, wie sich die Oberfläche und das Volumen eines Tieres mit seiner Größe verändern. Die Wissenschaftler nutzten hochauflösende 3D-Scans, um 54 Haiarten zu analysieren.
3D-Modell eines Hais zur Untersuchung seiner Oberfläche und seines Volumens.
Quelle: James Cook University
Die Ergebnisse zeigen, dass die Oberfläche der Haie proportional zu ihrem Volumen hoch 0,64 ist – sehr nahe an der theoretischen Vorhersage von 0,67. Diese Entdeckung ist wichtig, um zu verstehen, wie Haie Wärme und Sauerstoff mit ihrer Umgebung austauschen. Die Studie legt nahe, dass Haie sich so entwickelt haben, um dieses spezifische Verhältnis beizubehalten.
Moderne Bildgebungstechnologien ermöglichten diese Fortschritte. Die 3D-Modelle bieten eine bisher unerreichte Genauigkeit bei der Messung physikalischer Merkmale. Diese Methode könnte auf andere Arten angewendet werden, um grundlegende biologische Theorien zu testen.
Was ist das "Zwei-Drittel-Gesetz" in der Biologie?
Das "Zwei-Drittel-Gesetz" ist eine Theorie, die vorhersagt, wie sich die Oberfläche und das Volumen eines Tieres mit seiner Größe verändern. Es ist grundlegend für das Verständnis des Energie- und Wärmeaustauschs zwischen einem Organismus und seiner Umwelt.
Dieses Gesetz besagt, dass die Oberfläche eines Tieres proportional zu seinem Volumen hoch 0,67 ist. Das bedeutet, je größer ein Tier ist, desto mehr nimmt seine Oberfläche zu – aber nicht so schnell wie sein Volumen.
Die Auswirkungen dieses Gesetzes sind vielfältig und betreffen alles von der Atmung bis zur Temperaturregulation. Es hilft Wissenschaftlern vorherzusagen, wie Tiere auf Umweltveränderungen reagieren.
Die Bestätigung dieses Gesetzes bei Haien durch 3D-Modelle stärkt seine Gültigkeit und Anwendbarkeit im gesamten Tierreich.
Warum sind Haie ein ideales Modell für diese Studie?
Haie weisen eine große Vielfalt an Größen und Formen auf, was sie zu idealen Studienobjekten macht, um biologische Gesetze über verschiedene Skalen hinweg zu untersuchen.
Ihre unterschiedlichen Lebensweisen – von der Tiefsee bis zu Korallenriffen – ermöglichen es, die Robustheit des "Zwei-Drittel-Gesetzes" in verschiedenen Umgebungen zu testen. Dies zeigt, wie evolutionäre Anpassungen die Biologie der Tiere prägen.
Zudem sind Haie Spitzenprädatoren und spielen eine Schlüsselrolle in marinen Ökosystemen. Das Verständnis ihrer Physiologie hilft vorherzusagen, wie sich der Klimawandel auf diese Ökosysteme auswirken könnte.
Quelle: Royal Society Open Science