Eine brasilianische Studie zeigt, dass Fischöl eine Schlüsselrolle bei der Verringerung der Insulinresistenz bei nicht fettleibigen Personen spielen könnte. Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Typ-2-Diabetes ohne Übergewicht.
Die Forscher verabreichten nicht fettleibigen Ratten mit einer Erkrankung, die dem Typ-2-Diabetes ähnelt, Fischöl. Nach acht Wochen wurde eine signifikante Verbesserung der Blutzuckerwerte, der Entzündungsmarker und der Lipidprofile festgestellt.
Die in
Nutrients veröffentlichte Studie beleuchtet den Mechanismus, durch den Omega-3-Fettsäuren die Abwehrzellen des Körpers beeinflussen. Diese Nährstoffe wandeln Lymphozyten von einem pro-inflammatorischen in einen anti-inflammatorischen Zustand um und reduzieren so die Insulinresistenz.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fischöl für nicht fettleibige Diabetiker von Vorteil sein könnte, die 10 bis 20 % der weltweiten Fälle von Typ-2-Diabetes ausmachen. Diese Entdeckung ist umso vielversprechender, da sie eine therapeutische Alternative ohne Gewichtsverlust bietet.
Die Forscher stellten auch eine Verbesserung der Lipidmarker fest, einschließlich einer Reduktion des Gesamtcholesterins, des LDL (schlechtes Cholesterin) und der Triglyceride. Diese positiven Effekte auf den Stoffwechsel könnten wichtige Auswirkungen auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Diabetikern haben.
Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse betonen die Wissenschaftler die Notwendigkeit klinischer Studien am Menschen, um diese Beobachtungen zu bestätigen. Sie wollen die ideale Dosis und die effektivsten Arten von Omega-3-Fettsäuren zur Behandlung der Insulinresistenz bestimmen.
Diese Studie ist Teil eines größeren Projekts, das darauf abzielt, die Mechanismen der Insulinresistenz bei nicht fettleibigen Personen besser zu verstehen. Die Forscher untersuchen auch die Rolle der systemischen Entzündung und früher Veränderungen des Immunsystems bei der Entwicklung von Typ-2-Diabetes.
Schließlich erinnern die Autoren der Studie daran, dass Fettleibigkeit nicht der einzige Risikofaktor für Diabetes ist. Sie betonen die Bedeutung, andere Ursachen wie genetische Faktoren und Veränderungen der Darmfunktion bei der Prävention und Behandlung dieser Krankheit zu berücksichtigen.
Wie beeinflusst Fischöl die Insulinresistenz?
Fischöl, reich an Omega-3-Fettsäuren, wirkt, indem es die Entzündungsreaktion des Körpers moduliert. Es wandelt Lymphozyten, Zellen des Immunsystems, von einem pro-inflammatorischen in einen anti-inflammatorischen Zustand um. Diese Modulation reduziert die Insulinresistenz und verbessert so die Blutzuckerkontrolle.
Omega-3-Fettsäuren beeinflussen auch den Lipidstoffwechsel, indem sie den Gesamtcholesterinspiegel, das LDL und die Triglyceride senken. Diese kombinierten Effekte tragen zur Verbesserung der metabolischen Gesundheit von nicht fettleibigen Personen mit Typ-2-Diabetes bei.
Diese Entdeckung ebnet den Weg für neue therapeutische Strategien zur Behandlung von Diabetes, insbesondere für Patienten ohne Übergewicht. Sie unterstreicht die Bedeutung von Entzündungen bei der Pathogenese der Insulinresistenz und des Typ-2-Diabetes.
Welche Rolle spielt Entzündung bei Typ-2-Diabetes?
Entzündungen spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Bei fettleibigen Personen setzt das Fettgewebe pro-inflammatorische Zytokine frei, die die Insulin-Signalwege stören.
Bei nicht fettleibigen Personen kann systemische Entzündung ebenfalls zur Insulinresistenz beitragen. Diese Entzündung ist oft mit genetischen Veränderungen oder Fehlfunktionen des Immunsystems verbunden.
Die Modulation der Entzündungsreaktion, wie sie bei Fischöl beobachtet wurde, kann daher eine effektive Strategie sein, um die Insulinresistenz zu verringern und die Blutzuckerkontrolle zu verbessern, unabhängig vom Gewichtsstatus. Dies unterstreicht die Bedeutung, Entzündungen bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes zu bekämpfen.
Quelle: Nutrients