Redbran - Donnerstag 27 Juni 2024

Der Klimawandel verändert das Gehirn der Kinder: so funktioniert es

Der Klimawandel beeinflusst nicht nur unsere Umwelt; er hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung von Kindern.


Eine kürzlich in Nature Climate Change veröffentlichte Studie zeigt, dass eine frühe Exposition gegenüber extremen Temperaturen langfristige Auswirkungen auf die weiße Hirnsubstanz haben kann, insbesondere bei Kindern, die in benachteiligten Vierteln leben. Die vom Institut für Globale Gesundheit in Barcelona (ISGlobal) durchgeführte Forschung beleuchtet eine neue Dimension der Verwundbarkeit von Kindern gegenüber dem Klimawandel.

Die Gesundheit der Kinder gegenüber extremen Temperaturen, sei es kalt oder heiß, bereitet Wissenschaftlern große Sorgen. Da die Mechanismen zur Temperaturregulation bei Kindern noch unreif sind, reagieren sie empfindlicher auf klimatische Schwankungen. Die von Mònica Guxens von ISGlobal geleitete Studie konzentriert sich auf die Struktur der weißen Hirnsubstanz bei Präadoleszenten, um diese Verwundbarkeit besser zu verstehen.


Die Forscher untersuchten die Gehirne von 2.681 Kindern im Alter von 9 bis 12 Jahren aus der Generation R Kohorte in Rotterdam. Mithilfe der MRT zur Messung der Gehirnkonnektivität stellten sie fest, dass die Exposition gegenüber Kälte während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr sowie die Exposition gegenüber Hitze bis zum Alter von drei Jahren mit einer langsameren Reifung der weißen Substanz verbunden ist.

Die weiße Substanz, bestehend aus Fasern, die verschiedene Bereiche des Gehirns miteinander verbinden, spielt eine entscheidende Rolle in der Gehirnkommunikation. Laura Granés, Forscherin am IDIBELL und Mitautorin der Studie, erklärt, dass Kinder, die extremen Temperaturen ausgesetzt sind, Unterschiede in der durchschnittlichen Wasserdiffusivität in der weißen Substanz aufweisen, ein Indikator für die Reifung. Diese Ergebnisse sind besonders besorgniserregend für Kinder, die in armen Vierteln leben, wo die Wohnbedingungen und die Energiearmut diese Auswirkungen verschärfen.

Mögliche Mechanismen, die diese Effekte erklären könnten, umfassen unter anderem gestörten Schlaf, veränderte Plazentafunktionen oder eine erhöhte Kortisolproduktion aufgrund von Stress.

Quelle: Nature Climate Change
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