Eine unerwartete Herausforderung hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und ihr Weltraumobservatorium Gaia erschüttert. In mehr als 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde wurde dieses technologische Meisterwerk kürzlich von einem doppelten Schlag aus dem Weltraum getroffen: Ein Mikrometeorit und ein Sonnensturm. Obwohl der Einschlag verheerend war, verkündeten die Wissenschaftler, dass Gaia wieder einsatzbereit ist.
Illustration des Weltraumobservatoriums Gaia der Europäischen Weltraumorganisation, das die Milchstraße kartiert.
Credit: ESA/ATG medialab; Hintergrund: ESO/S. Brunier
Am Lagrange-Punkt L2 positioniert, ist Gaia damit beauftragt, eine 3D-Karte der Sterne der Milchstraße zu erstellen. Im vergangenen April beschädigte ein Mikrometeorit von der Größe eines Sandkorns den Schutzschild und störte die Sensoren. Im Mai führte ein neues elektronisches Versagen zu Tausenden von falschen Sternerkennungen.
Das Versagen im Mai könnte auf einen Ausbruch von Sonnenpartikeln zurückzuführen sein, der auch Nordlichter rund um den Globus ausgelöst hat. Trotz der Auswirkungen auf die Hardware konnte das Team die Software korrigieren, den Sternerkennungsschwellenwert anpassen und Gaia funktionsfähig halten.
Im Jahr 2013 gestartet, sollte Gaia ursprünglich sechs Jahre im Orbit bleiben. Diese Dauer hat es bereits bei weitem überschritten und bedeutende Entdeckungen wie die Identifizierung der ältesten Sterne der Milchstraße sowie die Beobachtung von Sternensystemen und versteckten Begleitsternen geliefert.
Mit einem nun für 2025 geplanten Missionsende liefert Gaia weiterhin essentielle Daten zum Verständnis unserer Galaxie und darüber hinaus. Die Sternenforschung verdankt dieser bahnbrechenden Mission viel.
Ende 2023 feierte Gaia sein 10-jähriges Jubiläum
Quelle: ESA