Cédric - Freitag 18 Oktober 2024

Achtung: Diese Spielzeuge gefährden die Augen der Kinder

Die französische Gesundheitsbehörde Anses warnt vor dem blauen Licht der in Spielzeug integrierten LEDs. Der Grund: Eine zu lasche Regulierung, um die Augen der Kinder zu schützen.

Seit 2020 regelt eine neue europäische Norm leuchtendes Spielzeug. Jüngste Tests an Spielzeug mit LED zeigen jedoch, dass diese Überarbeitung unzureichend ist. Einige Produkte auf dem Markt überschreiten die visuellen Sicherheitsgrenzen.


Kinder sind gegenüber blauem Licht empfindlicher, weil ihre Augen noch keinen wirksamen Schutz entwickelt haben. Studien zeigen, dass diese Exposition die Netzhaut schädigen und ihren Schlaf beeinträchtigen kann.

Anses hatte bereits 2010 und 2019 Alarm geschlagen. Forschungen belegen, dass blaues Licht langfristig Augenerkrankungen wie die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) verursachen könnte.


Laut der Behörde liegen methodische Fehler in den Berechnungen der Norm von 2020 dem Problem zugrunde. Das auf Nutzungsszenarien von LED-Spielzeug basierende Protokoll ist nicht streng genug.

Nach Tests an 19 handelsüblichen Spielzeugen kam Anses zu dem Schluss, dass die frühere Norm von 2005 wesentlich schützender war. Sie empfiehlt daher eine vorübergehende Rückkehr zu dieser Version, bis eine vollständige Überarbeitung erfolgt.

Bis zur Aktualisierung rät Anses Eltern, die Nutzung von leuchtendem Spielzeug zwei Stunden vor dem Schlafengehen zu begrenzen. Dies könne helfen, den Schlaf und die Augengesundheit der Kinder zu schützen. Für die Zukunft ist das Ziel klar: Es muss sichergestellt werden, dass jedes Spielzeug mit LED strenge Sicherheitskriterien erfüllt, um künftige Augenrisiken zu vermeiden.

Was ist blaues Licht und warum ist es gefährlich?


Leuchtdioden (LEDs) emittieren weißes Licht, das einen hohen Anteil an blauem Licht enthält, der für ihr Funktionieren notwendig ist. Dieses Licht stellt jedoch ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Augen dar, insbesondere bei Kindern. Ihre sich noch entwickelnde Augenlinse filtert dieses Licht nicht effektiv, wodurch sie einem toxischen Stress für die Netzhaut ausgesetzt sind. Dieser Stress kann irreversible Schäden verursachen und das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erhöhen.

Verglichen mit herkömmlicher Beleuchtung erzeugen LEDs bis zu 1.000 Mal höhere Helligkeitsstufen, was das Blendungsrisiko verstärkt. Neben den Gefahren für die Netzhaut können diese Lichtquellen visuelles Unbehagen verursachen, da sie sehr gerichtetes und intensives Licht abgeben.

Kinder, die gegenüber blauem Licht besonders anfällig sind, reagieren empfindlich auf die in Objekten wie Spielzeug, Taschenlampen oder Autoscheinwerfern verwendeten LEDs, welche oft erhebliche Mengen blauen Lichts ausstrahlen. Neben der Phototoxizität stört die Bestrahlung mit diesem Licht am Abend oder in der Nacht die zirkadianen Rhythmen, was die Schlafqualität beeinträchtigt.

Welchen konkreten Risiken sind Kinder ausgesetzt?



Hier einige Beispiele für Risiken, denen Kinder durch eine längere Exposition gegenüber blauem Licht ausgesetzt sind:

- Schäden an der Netzhaut: Langfristige Exposition gegenüber blauem Licht kann irreversible Verletzungen der Netzhaut verursachen und das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erhöhen, einer Krankheit, die langfristig das zentrale Sehvermögen beeinträchtigt.

- Störung der biologischen Rhythmen: Blaues Licht hemmt die Produktion von Melatonin, dem Hormon des Schlafes. Dies stört die zirkadianen Rhythmen der Kinder, verzögert das Einschlafen und beeinträchtigt die Schlafqualität, insbesondere bei abendlicher Nutzung von leuchtendem Spielzeug.

- Visuelle Ermüdung: Wiederholte Exposition gegenüber blauem Licht, selbst bei geringer Intensität, kann zu visueller Ermüdung führen, die sich in Symptomen wie Kopfschmerzen, trockenen Augen und verschwommenem Sehen äußert.

Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: Anses
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