Ein Team der Tsinghua-Universität hat ein außergewöhnliches binäres System namens TMTS J0526 mithilfe des Teleskops TMTS (Tsinghua University-Ma Huateng Telescope for Survey) entdeckt.
Etwa 2.760 Lichtjahre von unserem Planeten entfernt, besteht dieses System aus einem weißen Zwerg, einem stellaren Überrest reich an Kohlenstoff und Sauerstoff, und einem extrem heißen und kleinen Unterzwergstern. Dieses himmlische Duo zeichnet sich durch einen kosmischen Tanz in atemberaubender Geschwindigkeit aus, wobei der kleinere Stern alle 20,5 Minuten eine Umlaufbahn um den größeren vollführt, was für diesen Stern dem Äquivalent von 72 Jahren in einem Erdentag entspricht. Ein in der astronomischen Beobachtung beispielloser Vorgang.
Diese Illustration zeigt das binäre System TMTS J0526.
Kredit: Jingchuan Yu, Planetary Observatory of Beijing
Diese Entdeckung fordert nicht nur unser Verständnis der stellaren Dynamik heraus, sie bietet auch wertvolle Einblicke in die Entstehung von Unterzwergen, einer der mysteriösesten Sternenkategorien im Universum. Der weiße Zwerg in TMTS J0526, mit einer Masse, die 74% der Sonnenmasse entspricht, übt eine erhebliche Gravitationskraft auf seinen Unterzwergbegleiter aus, der trotz seiner geringen Größe - etwa siebenmal die der Erde und damit kleiner als Jupiter - mit bemerkenswerter Intensität leuchtet.
Darüber hinaus wird der Unterzwergstern unter dem Einfluss der Gravitation des weißen Zwergs zu einer elliptischen Form verformt, was die Stärke der Kräfte in diesen kompakten binären Systemen verdeutlicht. Außerdem könnte die Studie von TMTS J0526 Licht auf die Prozesse werfen, die zur Entstehung von Unterzwergen führen, Sternen, die durch Ausstoß ihrer Hülle bei einer thermonuklearen Explosion auf der Ebene des weißen Zwergs entstehen, einer weniger mächtigen Explosion als eine Supernova.
Diese Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift
Nature Astronomy, stellt einen bedeutenden Fortschritt in unserer Suche nach dem Verständnis der Mysterien des Universums dar und beleuchtet die komplexen Prozesse, die das Leben und den Tod der Sterne bestimmen.
Quelle: Nature Astronomy